Schwedische Klimaaktivistin in London "Viel zu lange standen die Leute an der Macht im Weg"

Greta Thunberg spricht in London vor der Extinction-Rebellion-Bewegung
Foto: Victoria Jones/DPAKlimaaktivistin Greta Thunberg ist mit frenetischem Jubel in Großbritannien empfangen worden. Hunderte Demonstranten der Extinction-Rebellion-Bewegung begrüßten sie mit "Wir lieben dich"-Rufen am Marble Arch am Hyde Park in London. Die Schwedin war nach einem Besuch in Rom und einem Handschlag mit Papst Franziskus mit dem Zug weiter nach London gereist. Dort wollte sie sich auch mit Labour-Chef Jeremy Corbyn und der Grünen-Vorsitzenden Caroline Lucas treffen.
Die 16-jährige Schwedin kritisierte erneut eine zu mangelhafte Bereitschaft der Politik zum Handeln gegen den Klimawandel. "Viel zu lange standen die Politiker und die Leute an der Macht im Weg, ohne irgendetwas zu tun, um gegen die Klimakrise und die ökologische Krise zu kämpfen", sagte sie. "Aber wir werden sicherstellen, dass sie nicht länger damit davonkommen."

Die Menschen in London feierten Thunberg wie einen Popstar
Foto: Victoria Jones/DPAMit Schulstreik zum Vorbild
Mit ihrem Schulstreik war sie zum Vorbild von Tausenden für das Klima protestierenden Schülern und jungen Erwachsenen geworden. "Wir haben uns heute versammelt, weil wir gewählt haben, welchen Weg wir nehmen wollen. Und jetzt warten wir darauf, dass die anderen unserem Beispiel folgen."
Extinction Rebellion und die Teilnehmer der Schülerproteste seien diejenigen, die einen Unterschied machen würden. "Wir werden niemals aufhören, für diesen Planeten und für uns selbst, unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder und Enkel zu kämpfen", sagte Thunberg.
Mindestens 831 Menschen festgenommen
Bei den britischen Behörden kam der Protest der Extinction Rebellion nicht so gut an. Nach Demonstrationen der Gruppe wurden in den vergangenen Tagen 831 Menschen festgenommen, die englische Zeitung "The Guardian" schrieb sogar von 963. Die Bewegung hatte am Wochenende Teile des Verkehrsnetzwerkes lahmgelegt.
Dem "Guardian" sagte Londons Bürgermeister Sadiq Khan, dass diese Störungen "kontraproduktiv" im Kampf gegen den Klimawandel seien.
Thunberg hatte zuvor Rom besucht und ist nach einem Handschlag mit Papst Franziskus mit dem Zug weiter nach London gereist.