Gretchen Whitmer, Gouverneurin Michigan
"Die Generalstaatsanwältin ermittelt gegen 13 Mitglieder von zwei Milizen, die mich entführen und möglicherweise umbringen wollten."
Diese Männer sollen den gewaltsamen Sturz der Regierung im US-Bundesstaat Michigan geplant haben. Sechs Verdächtige wurden festgenommen, weil sie laut Strafverfolgungsbehörden über die Entführung der demokratischen Gouverneurin Gretchen Whitmer diskutiert hätten. Offenbar observierten sie das Ferienhaus der demokratischen Gouverneurin, um sie von dort zu verschleppen.
Andrew Birge, Staatsanwaltschaft Michigan
"Die mutmaßlichen Verschwörer trafen Sicherheitsvorkehrungen, darunter Kommunikation über verschlüsselte Nachrichtendienste und der Gebrauch von Codewörtern und -sätzen, in dem Versuch, nicht von den Strafverfolgungsbehörden entdeckt zu werden."
Die Festgenommenen nahmen offenbar Kontakt zu einer in Michigan ansässigen Miliz auf. In einem Telefonat Mitte Juni soll einer der Verdächtigen gesagt haben, er benötige 200 Mann, um das Kapitol in der Hauptstadt Lansing zu stürmen.
Dana Nessel, Generalstaatsanwältin Michigan
"Die Festgenommenen sollen versucht haben, die Privatadressen von Kriminalbeamten herauszufinden, um sie beobachten zu können. Sie drohten an, mit Gewalt einen Bürgerkrieg zu entfachen und planten und trainierten für eine Operation, das Kapitol von Michigan zu stürmen und Regierungsmitglieder zu entführen, einschließlich der Gouverneurin."
Die Gouverneurin machte US-Präsident Trump dafür verantwortlich, im Zuge der Corona-Krise Wut angefacht zu haben.
Gretchen Whitmer, Gouverneurin Michigan
"Erst vergangene Woche stand der Präsident der Vereinigten Staaten vor dem amerikanischen Volk und weigerte sich, "white Supremacists" und Hassgruppen wie diese beiden Milizgruppen in Michigan zu verurteilen. "Haltet euch zurück und haltet euch bereit”, sagte er. "Haltet euch zurück, haltet euch bereit". Hassgruppen verstanden die Worte des Präsidenten nicht als Zurechtweisung, sondern als Sammelruf, als Aufruf zum Handeln."
Trumps Reaktion auf die Festnahmen indes kam per Twitter. "Gouverneurin Whitmer hat einen schlechten Job gemacht", schrieb er, kritisierte sie erneut für ihren Lockdown in der Corona-Krise und versuchte die Aufmerksamkeit vom Rechts- zum Linksextremismus abzulenken. Sein demokratischer Herausforderer Joe Biden fand dazu deutliche Worte.
Joe Biden, Präsidentschaftskandidat US-Demokraten
"Die Worte eines Präsidenten haben eine Wirkung. Und wir haben, was der Chef des FBI vor ein paar Tagen sagte: Die größte terroristische Gefahr in Amerika gehe von Rechtsradikalen ("White Supremacists") aus. Warum kann der Präsident nicht einfach sagen: Stopp! Stopp, stopp, stopp."