Spähaffäre Griechenland hörte US-Diplomaten ab

Alliierten-Spionage? Können wir auch - sagt Griechenlands Ex-Außenminister Pangalos. Über die Mitschnitte von Gesprächen zwischen US-Diplomaten habe er sich in seiner Amtszeit "sehr amüsiert", verrät er in einem Interview. Die Inhalte seien mitunter nicht jugendfrei gewesen.
Griechischer Ex-Außenminister Pangalos: "Habe mich sehr amüsiert"

Griechischer Ex-Außenminister Pangalos: "Habe mich sehr amüsiert"

Foto: ? Alfred Jin / Reuters/ REUTERS

Berlin/Athen - Abhören, schnüffeln, überwachen. Seit den neusten Enthüllungen über das Belauschen des Handys von Kanzlerin Angela Merkel ist die Empörung über die Spähtechniken der USA groß. Außer in Griechenland. Da reagiert man mit der alten Weisheit: Was die können, können wir schon lange.

Denn auch der griechische Nachrichtendienst (EYP), so berichtet es jetzt der ehemalige Außenminister Theodoros Pangalos, hat offenbar Telefongespräche abgehört - und zwar zwischen amerikanischen Diplomaten. In einem Radiointerview plauderte Pangalos aus dem Nähkästchen. "Ich habe mich sehr dabei amüsiert, vom griechischen Nachrichtendienst mitgeschnittene Gespräche des US-Botschafters in Athen mit seinem Kollegen in Ankara sowie der Zentrale in den USA abzuhören", erzählte Pangalos am Dienstag dem griechischen Sender "Vima FM".

Besonders die Wortwahl sei bemerkenswert gewesen, so der Ex-Minister. In den Gesprächen hätten sich die Diplomaten mit "für Jugendliche nicht geeigneten Ausdrücken" über ihn und seine Politik unterhalten. Ein Beispiel? "What is this mother-fucker Pangalos doing", zitierte Pangalos aus einem der abgehörten Gespräche der Amerikaner auf Englisch.

Viel gebracht habe das Abhören allerdings nicht. Mehr als das, was man allgemein über die amerikanische Politik wusste, sei auch nicht in Erfahrung zu bringen gewesen, meinte Pangalos. Er war zwischen 1996 und 1999 griechischer Außenminister.

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