Steuerhinterziehung Griechischer Ex-Minister muss acht Jahre in Haft

Harte Strafe für den früheren Verteidigungsminister Griechenlands: Wegen Steuerhinterziehung muss Akis Tsochatzopoulos acht Jahre in Haft. Er soll unter anderem den Besitz eines Luxushauses verheimlicht haben. Weiter wird ihm Korruption, seiner Ehefrau und Tochter Geldwäsche vorgeworfen.
Ex-Minister Tsochatzopoulos (Archivbild von 2011): Acht Jahre Gefängnis

Ex-Minister Tsochatzopoulos (Archivbild von 2011): Acht Jahre Gefängnis

Foto: Maria Marogianni/ picture alliance / dpa

Athen - Der frühere griechische Verteidigungsminister Akis Tsochatzopoulos ist am Montag wegen Steuerhinterziehung zu acht Jahren Haft und einer Geldstrafe in Höhe von 520.000 Euro verurteilt worden. Ein Gericht in Athen befand den 73-Jährigen für schuldig, den Besitz eines Luxushauses in einem der teuersten Stadtteile von Athen unterhalb der Akropolis verheimlicht zu haben. Zudem hat er nach Auffassung des Gerichts rund 100.000 Euro Geldeinlagen und Wertpapiere nicht deklariert. Das Gericht ordnete auch die Beschlagnahmung des Hauses an.

Tsochatzopoulos ist der zweite frühere hochrangige Ex-Politiker, der ins Gefängnis muss. Vergangene Woche hatte ein Gericht den ehemaligen Bürgermeister von Thessaloniki, Vasilis Papageorgopoulos, wegen Beihilfe zur Veruntreuung von Geldern zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Tsochatzopoulos hatte es 1995 bis an die Spitze der griechischen Sozialisten und des Staates geschafft. 1995 war er stellvertretender griechischer Ministerpräsident und zwischen 1996 und 2001 Verteidigungsminister.

Er wird sich auch bald wegen Korruption verantworten müssen. Aus diesem Grund sitzt Tsochatzopoulos bereits seit April 2012 in Untersuchungshaft. Er soll gemeinsam mit Verwandten und Mitarbeitern mehrere Millionen Euro Bestechungsgeld für den Kauf von Abwehrraketen aus Russland sowie U-Booten aus Deutschland kassiert haben. Er weist die Vorwürfe zurück. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP sitzen auch seine Ehefrau und Tochter wegen Geldwäschevorwürfen in Haft.

Laut einer Studie von EU und Internationalem Währungsfonds, die am vergangenen Donnerstag veröffentlicht wurde, kommt Griechenland beim Kampf gegen Steuerhinterziehung kaum voran: Wichtige Behörden der Steuerfahndung seien unterbesetzt. In vielen Fällen hätten die Angestellten weder Computer noch richtige Arbeitsplätze in einem Büro.

fab/AP/dpa
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