Premierministeramt Jeremy Hunt kämpft in Tory-Urwahl gegen Boris Johnson
Im Rennen um die Nachfolge der britischen Premierministerin Theresa May liegt der erklärte Brexit-Befürworter Boris Johnson auch in der fünften und letzten Auswahlrunde deutlich vorn. Der frühere Außenminister vereinigte 160 Stimmen auf sich.
Auf den zweiten Platz kam der derzeitige Außenminister, Jeremy Hunt, mit 77 Stimmen. Umweltminister Michael Gove schied als Drittplatzierter aus. Er kam auf 75 Stimmen.
Zwischen Johnson und Hunt sollen jetzt die rund 160.000 Parteimitglieder bis Ende Juli per Briefwahl als neuen Vorsitzenden bestimmen. Dieser übernimmt auch den Posten des Regierungschefs. Johnson hatte beim Brexit zuletzt eine harte Haltung gegenüber der Europäischen Union (EU) angekündigt.
In der vorangegangenen Abstimmung hatte Gove noch knapp vor Hunt auf Platz zwei gelegen. Dabei war Innenminister Sajid Javid ausgeschieden.
Johnson bleibt klarer Favorit
Im Duell gegen Hunt gilt Johnson als klarer Favorit. Der frühere Bürgermeister von London ist einer der umstrittensten Politiker Großbritanniens. Allerdings ist er vor allem an der Tory-Basis besonders beliebt.
Johnson hat sich in den vergangenen Jahren beim EU-Austritt als Hardliner inszeniert. Die Brexit-Ultras in den Reihen der Tories versprechen sich von ihm, dass er Großbritannien zum 31. Oktober aus der Europäischen Union führt, ob mit Austrittsabkommen oder ohne. Johnson kokettiert durchaus mit einem radikalen Brexit, doch er hütete sich bislang, irgendwelche Garantien öffentlich abzugeben.
Hunt steht dagegen für einen etwas moderateren Kurs. Er würde den Brexit notfalls erneut aufschieben, wenn eine Einigung mit Brüssel unmittelbar bevorsteht.