Guantánamo-Prozess
"Kindersoldat" zu 40 Jahren Haft verurteilt
Sein Fall wurde weltweit bekannt, weil er mit 15 Jahren der jüngste Häftling war, der jemals nach Guantánamo kam. Nun hat ein US-Militärtribunal Omar Khadr symbolisch zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt - tatsächlich kann er aber mit einer wesentlich kürzeren Strafe rechnen.
Washington - Der als "Kindersoldat" bekanntgewordene Guantánamo-Häftling Omar Khadr ist symbolisch zu 40 Jahren Haft verurteilt worden. Ein US-Militärtribunal im
auf Kuba verhängte das Strafmaß wegen Mordes an einem US-Soldaten 2002 in Afghanistan, als Khadr lediglich 15 Jahre alt war.
Tatsächlich könne Khadr, der die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt, nach einer Vereinbarung zwischen Anklage und Verteidigung aber mit einer wesentlich kürzen Strafe rechnen. Nach Angaben kanadischer Medien vom Sonntag wird der ehemalige "Kindersoldat" bereits im nächsten Jahr nach Kanada überstellt. Dort müsse er dann vermutlich weitere sieben Jahre in Haft.
Khadr, der seit seiner Festnahme 2002 in Guantánamo einsitzt, hatte sich in dem Prozess
schuldig bekannt, ein
-Terrorist gewesen zu sein und einen US-Soldaten bei einem Feuergefecht mit einer Handgranate getötet zu haben. Das Geständnis führte zu einer Verkürzung des Prozesses, da damit Zeugenvernehmungen hinfällig wurden.
Im Gegenzug hatten Ankläger und Verteidiger ein milderes Strafmaß ausgehandelt, als in einem vollständigen Prozess gedroht hätte. Nach kanadischen Medienberichten soll er jetzt ein weiteres Jahr Haft in Guantánamo verbüßen und danach noch weitere sieben Jahre in seiner Heimat Kanada im Gefängnis bleiben.
Khadr hatte sich auch
bei der Witwe seines Opfers entschuldigt. "Der Schmerz, den ich Ihnen und Ihrer Familie zugefügt habe, tut mir wirklich, wirklich leid", sagte er vor dem Militärtribunal auf dem US-Stützpunkt in Kuba. "Ich wünschte, ich könnte etwas tun, um Ihnen den Schmerz zu nehmen."