Lager auf Kuba
USA suchen Aufnahmeländer für 46 Guantanamo-Insassen
Barack Obama will das umstrittene Gefangenenlager Guantanamo endlich schließen. Doch wohin mit den verbleibenden 105 Häftlingen? 46 wurden inzwischen für ungefährlich erklärt, die US-Regierung sucht händeringend Aufnahmeländer.
Gefangenenlager Guantanamo: Wer will die Insassen haben?
Foto: MLADEN ANTONOV/ AFP
Vom US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba könnten demnächst noch mehr Menschen verlegt werden. 46 hätten dafür bereits die Erlaubnis erhalten, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest, am Donnerstag in Washington.
Insgesamt befinden sich laut Earnest derzeit noch 105 Gefangene im Gefängnis. Um die 46 nicht mehr sicherheitsrelevanten Häftlinge zu verlegen, müsse die US-Regierung nun Staaten finden, die bereit sind, die Menschen aufzunehmen, sagte er.
24 Länder haben bereits Guantanamo-Häftlinge übernommen. Zuletzt erklärte sich diese Woche Ghana bereit, zwei aus dem Jemen stammende Männer, die nicht mehr als Sicherheitsrisiko gelten, aufzunehmen.
US-Präsident Barack Obama hatte bei seinem Amtsantritt 2009 die Schließung des Lagers versprochen. Bislang scheiterte er aber am Widerstand des US-Kongresses. Der frühere US-Präsident George W. Bush hatte das Lager für Terrorverdächtige und Gefangene aus dem Afghanistankrieg ohne Kriegsgefangenen-Status einrichten lassen. Menschenrechtsgruppen kritisieren, dass dort Insassen ohne rechtsstaatliche Verfahren festgehalten werden.