Am Strand von Gaza Hamas will israelischen Spionage-Delfin gefangen haben

Die Hamas im Gazastreifen hat nach eigenen Angaben einen israelischen Spion geschnappt: Er schwamm im Mittelmeer und soll mit einer Kamera sowie tödlichen Pfeilen ausgerüstet gewesen sein. Die Rede ist von einem Delfin.
Delfin (Archivbild): Der Spion, der aus der Nässe kam

Delfin (Archivbild): Der Spion, der aus der Nässe kam

Foto: Vincent M. Janik, University of St Andrews

Der Spion, der aus der Kälte kam, war eine Fiktion des britischen Schriftstellers John le Carré. Den Spion, der aus der Nässe kam, gibt es wirklich. Und er kommt aus Israel. Das behauptet jedenfalls die Hamas.

Die palästinensische Zeitung "al-Quds" und der israelische Armee-Rundfunk berichten unter Berufung auf Funktionäre im Gazastreifen, dass ein Marinekommando der Hamas vor einigen Wochen einen mysteriösen Delfin im Mittelmeer gefangen habe. Das Tier habe sich durch "verdächtige Bewegungen" verraten.

Nach Angaben aus Hamas-Kreisen soll der Meeressäuger mit einer Kamera und anderer Spionageausrüstung ausgestattet gewesen sein. Zudem sei er mit einer Abschussvorrichtung für potenziell tödliche Pfeile bewaffnet gewesen. Die Hamas glaubt, der Delfin habe das Training ihres Marinekommandos ausspionieren sollen. Während des jüngsten Gazakriegs im Sommer 2014 waren palästinensische Kämpfer aus dieser Einheit über das Meer nach Israel eingedrungen, wurden aber am Strand von Zikim von israelischen Soldaten getötet.

Nicht zum ersten Mal geraten Tiere in Verdacht, für den israelischen Geheimdienst zu arbeiten. 2010 beschuldigte Ägypten den Mossad, er habe Haie ins Rote Meer geschickt, um Touristen am Strand von Scharm el-Scheich anzugreifen. 2013 wurde in der Türkei ein verdächtiger Falke aufgegriffen, der einen Ring aus Israel trug. Nach wenigen Tagen wurde der Vogel für unschuldig erklärt und wurde wieder in die Freiheit entlassen.

Über das Schicksal des Delfins von Gaza ist derzeit nichts bekannt.

syd
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten