Vorwahlen der US-Demokraten Clinton siegt in Florida, Ohio, Illinois und North Carolina

Hillary Clinton
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Hillary Clinton
Foto: JOE RAEDLE/ AFPDie Vorwahl der US-Demokraten in Florida war eine klare Sache: Hillary Clinton hat das Rennen gegen ihren Konkurrenten Bernie Sanders deutlich gewonnen. Die ehemalige First Lady siegte in dem Staat mit rund 30 Prozentpunkten Vorsprung.
Bei den Demokraten werden die Delegierten für den Nominierungsparteitag proportional nach dem Wahlergebnis vergeben. Mit dem klaren Sieg in Florida kann die frühere Außenministerin ihren Rivalen weiter hinter sich lassen.
Auch in Ohio, Illinois und North Carolina setzte sich Clinton laut Nachwahlumfragen gegen Sanders durch. Mit ihrem Erfolg in North Carolina führt sie ihre Siegesserie in den Südstaaten weiter fort.
"Wir haben unseren Vorsprung auf rund 300 Delegiertenstimmen ausgebaut", sagte Clinton nach ihren Erfolgen vor Anhängern in West Palm Beach. "Wir kommen der Kandidatur immer näher." Sie habe mehr Unterstützer als jeder anderer Bewerber - egal, ob bei Demokraten oder Republikanern. "Das ist ein weiterer Super Tuesday für unsere Kampagne."
Bernie Sanders ging in seiner Rede kaum auf die Wahlergebnisse vom Dienstag ein. Er bekräftigte, dass er weiterhin an seiner Bewerbung festhalte.
Die Nominierung eines demokratischen Kandidaten soll auf dem Parteitag in Philadelphia im Juli erfolgen.
Außer in Florida, Ohio, North Carolina und Illinois fanden am Dienstag Vorwahlen in Missouri statt. Dort zeichnete sich ein hauchdünnes Rennen zwischen Clinton und Sanders ab. Insgesamt wurden 691 Delegiertenstimmen vergeben. Für einen Triumph auf dem Parteitag sind 2382 Stimmen erforderlich.
Lesen Sie hier alles über die Ergebnisse bei den Vorwahlen der Republikaner.
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"Das ist ein weiterer Super Tuesday für unsere Kampagne", sagt die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton - da hatte sie gerade in drei US-Bundesstaaten gewonnen und ihren Konkurrenten Bernie Sanders deutlich geschlagen.
Für die ehemalige US-Außenministerin ist es ein extrem guter Tag - mit viel Grund zur Freude. Am Dienstag wurde in insgesamt fünf Bundesstaaten gewählt, Clinton holte die wichtigen Siege in Florida und Ohio.
Im Donut-Laden in West Palm Beach wird gelacht und geschäkert. "Wir kommen näher, uns die Nominierung der Demokratischen Partei zu sichern und diese Wahlen im November zu gewinnen", sagte Clinton später vor Anhängern.
Clintons Anhänger in West Palm Beach jubeln: Ihre Kandidatin hat in Florida gewonnen. "Das ist möglicherweise einer der folgenreichsten Wahlkämpfe unseres Lebens", sagte Clinton.
Clintons Parteirivale Bernie Sanders gab sich vor Bekanntwerden der Ergebnisse ebenfalls bestens gelaunt - hier in einem Restaurant in Chicago, Illinois. Doch am Ende blieb davon nicht allzu viel übrig: Er verlor selbst in Ohio, wo ihm in Umfragen gute Chancen gegen Clinton eingeräumt worden waren.
Gemessen an den Delegiertenstimmen führt Clinton insgesamt klar vor Sanders. Der 74-jährige Senator aus Vermont hätte in Ohio gewinnen müssen, um den Rückstand auf seine Rivalin verkürzen zu können.
Sanders-Unterstützer in St. Charles, Missouri: Für sie gab es am Super-Wahldienstag nicht allzu viel Grund zu jubeln. Als Feindbild hat hier ein Sanders-Fan den Republikaner Donald Trump ausgemacht. Der populistische Milliardär...
...hat am Dienstag weitere Vorwahlen gewonnen, eine Kandidatur Trumps wird damit immer wahrscheinlicher. "Dies war ein unglaublicher Abend", rief er in seiner Siegerrede aus. "Wir werden gewinnen, gewinnen, gewinnen, und wir bleiben nicht stehen."
Trump wurde am Dienstag in Palm Beach, Florida, erwartet - und diese Dame hat sich entsprechend vorbereitet. Auf dem Hut steht Trumps Wahlkampfslogan: "Make America Great Again".
Und dann kam er schließlich: Donald Trump im Mar A Lago Club in Palm Beach, samt Siegesgrinsen. Via Twitter bedankte er sich bei den Staaten, in denen er gewann. "Danke, Florida", steht da. Oder: "Danke, North Carolina." Dazwischen lästert er in Tweets über die "verrückte" Journalistin Megyn Kelly.
Dieser Wähler ist offensichtlich ein besonders treuer Trump-Unterstützer. Dass der Republikaner auch im Bundesstaat Florida gewann, hatte vor allem Konsequenzen für seinen Parteirivalen Marco Rubio.
Rubio hat sich nach seiner klaren Niederlage in seinem Heimatstaat Florida aus dem Rennen um die Kandidatur für die Republikaner zurückgezogen. Das gab er in Miami bekannt.
Der 44 Jahre alte Sohn kubanischer Einwanderer hatte nur drei der bisher rund 30 Vorwahlen gewinnen können: in Puerto Rico, der Hauptstadt Washington sowie in Minnesota.
"Es ist nicht Gottes Wille, dass ich 2016 Präsident werde - vielleicht niemals", sagte Rubio. "Wir sind zwar auf der richtigen Seite, aber wir werden dieses Jahr nicht auf der Seite der Gewinner sein."
Maria Silva, 85, wischt sich nach Rubios Rückzug eine Träne aus dem Gesicht.
Mit Rubios Rückzug hat sich das Feld der Republikaner von einst 17 auf nur noch drei Bewerber reduziert. Neben den Führenden Trump und Ted Cruz ist noch der Gouverneur von Ohio, John Kasich, im Rennen.
Ted Cruz sagte trotz seiner bescheidenen Dienstagsergebnisse: "Das war eine gute Nacht. Wir sammeln weiter Delegierte auf dem Weg zum Sieg." Er warb um die Anhänger des ausgestiegenen Rubio, den er nun als Freund und Kollegen bezeichnete: Wir empfangen Euch mit offenen Armen."
John Kasich hat die Vorwahl in seinem Heimatstaat Ohio gewonnen - hier ist er bei der Stimmabgabe in Westerville zu sehen. "Wir sind alle sehr, sehr glücklich", sagte der Gouverneur von Ohio dem Nachrichtensender CNN nach Bekanntwerden der ersten Hochrechnungen.
In Berea, Ohio regnete es Konfetti für Kasich. Der Politiker kam jung in den Senat von Ohio, war dann dort Abgeordneter und schließlich in dieser Funktion auch in Washington. Der 63-Jährige gilt als sehr konservativ.
Siegerpose in Ohio: Im Kongress in Washington machte sich Kasich als Vorsitzender des Haushaltsausschusses einen Namen, etwa als er gemeinsam mit dem damaligen Präsidenten Bill Clinton einen Plan zum Abbau des Haushaltsdefizits auf den Weg brachte. Im Wahlkampf 2016 hat Kasich mehr und mehr versucht, sich als nüchterne und rationale Stimme der Vernunft und als Mann der Mitte zu präsentieren.
Bei den Delegiertenstimmen liegt Kasich allerdings noch immer weit hinter dem Spitzenreiter Trump - er zeigte sich allerdings überzeugt, dass die Aufholjagd gelingen könne. Hier ist ein Kasich-Anhänger in der Stadt Berea zu sehen.
In Ohio ging es um 66 Delegierte, alle gehen an den Sieger. Kasich könnte nun von Rubios Rückzug profitieren: Denn damit dürfte der gemäßigt konservative Gouverneur das republikanische Establishment hinter sich versammeln, das sowohl Trump als auch den erzkonservativen Senator Ted Cruz kritisch sieht.
Siegerpose in Ohio: Im Kongress in Washington machte sich Kasich als Vorsitzender des Haushaltsausschusses einen Namen, etwa als er gemeinsam mit dem damaligen Präsidenten Bill Clinton einen Plan zum Abbau des Haushaltsdefizits auf den Weg brachte. Im Wahlkampf 2016 hat Kasich mehr und mehr versucht, sich als nüchterne und rationale Stimme der Vernunft und als Mann der Mitte zu präsentieren.
Foto: Matt Rourke/ APMelden Sie sich an und diskutieren Sie mit
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