US-Wahlkampf Clinton kündigt Entscheidung über Präsidentschaftskandidatur an

Zuletzt unterlag Hillary Clinton im Rennen um das Amt des US-Präsidenten, nun tritt sie womöglich erneut an: Nach dem ersten Januar werde sie entscheiden, ob sie sich ums höchste Staatsamt bewerben werde.
Ex-Außenministerin Clinton: Entscheidung Anfang 2015

Ex-Außenministerin Clinton: Entscheidung Anfang 2015

Foto: EDGARD GARRIDO/ REUTERS

Mexiko-Stadt - Hillary Clinton will Anfang nächsten Jahres über eine mögliche Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2016 entscheiden. Das sagte die 66-Jährige am Freitag in Mexiko-Stadt. Sie werde "wahrscheinlich nach dem ersten Januar entscheiden, ob ich es erneut versuche oder nicht", sagte die US-Demokratin.

Clinton betonte, dass sie nur "hypothetisch" über eine mögliche Präsidentschaftskandidatur spreche - sie habe jedoch eine "klare Vision" von dem, was sie erreichen wolle. Für sie sei auch klar, wie sie diese Vision politisch umsetzen würde. Was sie damit genau meinte, sagte sie allerdings nicht.

Clinton, die mit dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton verheiratet ist, war Außenministerin während der ersten Amtszeit von US-Präsident Barack Obama. Zuletzt hatte sie mit harscher Kritik an Obamas Syrien-Politik in den USA für Aufsehen gesorgt. Ihr wurde daraufhin Kalkül unterstellt: Sie wolle sich rechtzeitig vor dem nächsten Wahlkampf von Obamas Politik distanzieren, die sie bis 2013 selbst mitgetragen hatte. Clinton entschuldigte sich schließlich bei Obama.

Verhältnis zu Obama könnte zum Problem werden

Obama war vor sechs Jahren Clintons Rivale im Kampf um das höchste Staatsamt: Im Vorwahlkampf der Demokratischen Partei im Jahr 2008 unterlag sie ihrem Konkurrenten. Ihr werden schon seit Längerem Ambitionen auf das Präsidentenamt nachgesagt, nachdem sie sich im vergangenen Jahr aus der aktiven Politik zurückgezogen hatte. Kürzlich erschien ihr Buch "Entscheidungen", in dem sie von ihrer Zeit als US-Chefdiplomatin berichtet.

Falls Clinton antritt, dürfte ihr Verhältnis zu Obama zum Balanceakt werden: Einerseits bräuchte sie ihren Parteikollegen als wichtigsten Unterstützer. Andererseits müsste sie sich auch von ihm distanzieren, denn Obamas Umfragewerte sind zuletzt fast auf den tiefsten Stand seiner gesamten Amtszeit gefallen.

mxw/AP/Reuters
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