
Hurrikan-Spendengala: Obama, Bush, Clinton und Carter helfen Opfern
Benefizkonzert für Hurrikanopfer Fünf US-Präsidenten, eine Lady, 31 Millionen Dollar
Sie waren die mächtigsten Männer der Welt, zusammengenommen führten sie die USA 32 Jahre lang: Die fünf noch lebenden früheren US-Präsidenten haben am Samstag gemeinsam an einem Benefizkonzert für die Opfer der laufenden Hurrikansaison teilgenommen.
Barack Obama, George W. Bush, Bill Clinton, George H. W. Bush und Jimmy Carter betraten zur amerikanischen Nationalhymne die Bühne des Konzertsaals in College Station im US-Bundesstaat Texas. Später nahmen sie in der ersten Zuschauerreihe der Reed Arena Platz.
Die Benefizgala brachte Spenden in Höhe von 31 Millionen Dollar (26,3 Millionen Euro) ein, wie das Büro von George H. W. Bush mitteilte. Die ehemaligen Staatschefs, drei Demokraten und zwei Republikaner, lobten die Hilfsbereitschaft der 80.000 Spender, welche die Summe aufbrachten.

Hurrikan-Spendengala: Obama, Bush, Clinton und Carter helfen Opfern
"Wir alle hier auf der Bühne sind voller Stolz", sagte Obama. "Wenn sie ihre Nachbarn, ihre Freunde und wenn sie Fremde in Not sehen, dann stehen Amerikaner ihnen zur Seite", sagte er.
Den Konzertteil der Benefizveranstaltung eröffnete der Countrysänger Lee Greenwood. Einen Überraschungsauftritt absolvierte Lady Gaga. Sie kündigte eine Spende von einer Million Dollar an, um ein Programm zur Betreuung traumatisierter Hurrikanopfer zu finanzieren.
Die USA und die Karibik waren in den vergangenen Wochen von einer verheerenden Hurrikanserie getroffen worden. "Harvey" und "Irma" richteten vor allem in den Bundesstaaten Texas und Florida Verwüstungen an, "Maria" im US-Außenterritorium Puerto Rico. Dutzende Menschen starben, es entstanden Schäden in Milliardenhöhe.
Trump lobt Gala in einer Videobotschaft
US-Präsident Donald Trump nahm an der Veranstaltung in Texas nicht teil. Per Videobotschaft dankte er seinen Vorgängern für ihre "wunderbare" Initiative und "gewaltige Hilfe". Die fünf ehemaligen Präsidenten äußerten sich an dem Abend nicht politisch, Trump erwähnten sie nicht.
Die Reaktion der Trump-Regierung auf die Hurrikankrise war von Opfern und von der demokratischen Opposition scharf kritisiert worden. Trump hatte nach einem Hilferuf der Bürgermeisterin von Puerto Ricos Hauptstadt San Juan, Carmen Yulín Cruz, gesagt, die Puerto Ricaner erwarteten offenbar, dass "alles für sie erledigt wird".
Bei einer kurzen Rede vor Fernsehkameras auf der Insel sagte Trump, seine Regierung helfe, auch wenn das den US-Bundeshaushalt zusätzlich belaste. Auf Puerto Rico waren zeitweise Millionen Menschen ohne Wasser und weite Teile der mit den USA assoziierten Insel ohne Strom. Trump verglich die Schäden mit Hurrikan "Katrina" von 2005 und sagte, Puerto Rico sei dagegen "keine echte Katastrophe".
Noch am Donnerstag lobte Trump seine Regierung für ihre Arbeit auf dem von "Maria" stark zerstörten Eiland, seine Regierung habe die Note 10 verdient. Bürgermeisterin Cruz antwortet darauf, 10 sei korrekt, allerdings auf einer Skala, die bis 100 reicht.
Der demokratische US-Senator Chuck Schumer rief das Weiße Haus am Wochenende dazu auf, einen Sonderbeauftragten für den Wiederaufbau Puerto Ricos "mit direktem Draht zum Präsidenten" zu ernennen. Nach wie vor seien 80 Prozent der Einwohner ohne Strom.