Ibn Ladin Geheimdienst hörte Gespräche seiner Anhänger ab

Welche Rolle spielt Ussama Ibn Ladin? US-Behörden untersuchen eine mögliche Verwicklung des saudi-arabischen Millionärs in die Terroranschläge von New York und Washington.

Washington - Der Geheimdienst habe Gespräche zwischen Anhängern Ibn Ladins abgehört, die sich über die Anschläge unterhielten, berichtete der Senator von Utah, Orrin Hatch. Die Anschläge trügen "die Unterschrift" von Ibn Ladin, sagte Hatch. "Wir werden herausfinden, wer es war, und wir werden diese Schurken kriegen." Der Terrorist Ibn Ladin habe bereits vor drei Wochen vor einem noch nie da gewesenen Anschlag auf amerikanisches Gebiet gewarnt, sagte der arabische Journalist Abd el-Bari Atwan.

Nur die Gruppe um Ibn Ladin könne wahrscheinlich Terrorakte solcher Dimension organisieren, sagte der ehemalige Nato-General General Wesley Clark dem Nachrichtensender CNN. Ibn Ladin hält sich seit Jahren in Afghanistan auf. Die dortigen radikal-islamischen Taliban bestritten, der von ihr beschützte Ibn Ladin könnte hinter den Anschlägen in den USA stecken. "Was in den USA geschehen ist, ist nicht das Werk einfacher Bürger. Es könnte das Werk von Regierungen sein. Ussama Ibn Ladin kann dieses Werk nicht verrichten, und wir auch nicht", sagte ein Sprecher der in Afghanistan regierenden Bewegung in Kabul.

"Ussama Ibn Ladin hat nicht die Fähigkeit", sagte der Sprecher, der betonte, die Taliban unterstützten den Terrorismus nicht. Sie verurteilten vielmehr die Anschläge, die "entweder die Tat innerer Feinde der Vereinigten Staaten gewesen sein können oder ihrer großen Rivalen".

Die USA machen Ibn Ladin unter anderem für Bombenanschläge auf zwei ihrer Botschaften in Ostafrika 1998 verantwortlich. Zur amerikanischen Vergeltung gehörte damals der Einsatz von Marschflugkörpern in Afghanistan gegen angebliche Ausbildungslager Ibn Ladins für Terroristen. Die Uno hat Strafmaßnahmen gegen Afghanistan verhängt, um Ibn Ladins Auslieferung zu erzwingen. Dazu gehört ein Auslandsflugverbot für die afghanische Fluggesellschaft.

Ussama Ibn Ladin wurde 1998 zum meistgesuchten Mann der USA erklärt. Der Millionär mit saudi-arabischer Staatsangehörigkeit hatte seine Anhänger mehrfach dazu aufgerufen, Amerikaner in aller Welt zu töten. Ibn Ladin und seine Organisation El Kaeda ("Die Basis") sind nach Ansicht der US-Ermittler eine "Terror GmbH", wie das US-Nachrichtenmagazin "US News and World Report" unlängst titelte.

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