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Griechisches Manöver: Kampfhubschrauber über Idomeni

Foto: Amel Emric/ AP

Militärübung bei Idomeni Griechische Armee startet Manöver an mazedonischer Grenze

Griechenland reagiert auf die Tumulte an der griechisch-mazedonischen Grenze mit einer Machtdemonstration: Die Luftwaffe fliegt Manöver nahe Idomeni, der Verteidigungsminister posiert in Flecktarn.

Über dem griechischen Grenzort Idomeni, in dem noch immer Tausende Flüchtlinge ausharren, sind am Donnerstag griechische Militärhubschrauber und Kampfflugzeuge gesichtet worden. Dazu teilte das Verteidigungsministerium mit, Armee und Luftwaffe führten in der Nähe des wilden Lagers unangemeldete Manöver an der mazedonischen Grenze durch.

Der Generalstab des griechischen Militärs schrieb in einer Pressemitteilung, es handle sich um eine "Demonstration der Einsatzbereitschaft". Zwei ehemalige hochrangige Militärs sagten SPIEGEL ONLINE, es gehe darum, Mazedonien und der Türkei "die Zähne zu zeigen". Auch in der Ostägäis waren griechische Verbände im Übungseinsatz, laut Athener Verteidigungsministerium wurde die Luftabwehr auf mehreren Inseln aktiviert.

Das staatliche Fernsehen zeigte Soldaten, die sich in der Region Idomeni-Polykastron bewegten. Zu sehen war auch Verteidigungsminister Panos Kammenos, der sich in militärischer Tarnkleidung an einem Schreibtisch niederließ und mit Soldaten posierte.

Minister Kammenos im Tarnanzug

Minister Kammenos im Tarnanzug

Foto: Griechisches Verteidigungsministerium

Kammenos kündigte an, das Lager Idomeni besuchen zu wollen. In der Region ist eine Luftlande-Brigade des griechischen Heeres stationiert. Die Manöver sollten bis zum Nachmittag dauern, berichtete das Staatsfernsehen.

Athen reagierte damit offenbar auf die teils schweren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten aus dem Idomeni-Camp und mazedonischen Grenzpolizisten. Migranten hatten im Lauf der Woche mehrfach versucht, den Zaun zu überwinden. Die mazedonische Polizei feuerte Tränengas und Gummigeschossen über die Grenze.

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Proteste in Idomeni: Tränengas gegen Flüchtlinge

Foto: BULENT KILIC/ AFP

Außerdem hatte Mazedonien seine Militärpräsenz verstärkt, auch Bulgarien hatte in der Grenzregion jüngst Manöver durchgeführt. In den vergangenen Tagen wie auch am Donnerstag haben mehrfach türkische Kampfbomber die griechische Insel Inousses überflogen.

cht/gic/dpa
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