Der amtierende indische Regierungschef Atal Behari Vajpayee hat ein Angebot des Uno-Generalsekretärs
Kofi Annan abgelehnt, im Kaschmir-Konflikt zu vermitteln. Unterdessen setzte die indische Luftwaffe ihre Angriffe auf pakistanische Freischärler fort.
Neu Delhi - Annan hatte Vajpayee am Samstag abend angerufen und angeboten, einen Vermittler zu entsenden. Vajpayee antwortete nach eigenen Angaben: "Wir sind angegriffen worden. Warum wollen Sie Ihren
Repräsentanten hierher schicken? Schicken Sie ihn nach Pakistan, das
die Situation verursacht hat." Pakistan hatte zuvor verlangt, daß die Uno einen Sonderbeauftragten für den Konflikt benennt.
Die indische Luftwaffe hatte am vergangenen Mittwoch damit begonnen, Stellungen
von Freischärlern in Kaschmir zu bombardieren und verletzte dabei am Donnerstag den pakistanischen Luftraum. Pakistan schoß nach eigenen Angaben zwei, nach indischer Darstellung einen indischen
Kampfjet vom Typ MiG ab.
International wuchs die Angst vor einem neuen Krieg zwischen
Indien und Pakistan. Beide Länder sind im Besitz von Atomwaffen und haben seit 1947 drei Kriege gegeneinander geführt, zwei davon um Kaschmir.
Indien wirft Pakistan vor, mehr als 1000 afghanische Söldner sowie reguläre Soldaten über die Grenze geschickt zu haben, um Stellungen in den Bergen zu errichten. Nach indischen Angaben kamen bislang mehr als 400 Freischärler und 33 indische Soldaten ums Leben.
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