Indonesien Jemaah Islamiyah bekennt sich zu Anschlag auf australische Botschaft
Jakarta - Die Extremistengruppierung veröffentlichte eine entsprechende Erklärung im Internet. Darin wird die Regierung in Canberra aufgefordert, ihre Truppen aus dem Irak abzuziehen. "Wir raten allen Australiern in Indonesien abzureisen, oder wir werden es dort für sie zum Grab machen", hieß es weiter. Die Authentizität der Erklärung konnte zunächst nicht überprüft werden.
Der australische Außenminister Alexander Downer ist derweil in Jakarta eingetroffen, um sich die schwer beschädigte Botschaft anzuschauen. Die umliegenden Straßen waren noch immer mit Glas- und Metallsplittern übersät, die durch eine gewaltige Explosion am Tor der Botschaft von den zerstörten Fassaden der Gebäude herrühren.
Vor der Botschaft lagen Blumensträuße mit handschriftlichen Notizen wie "Heute weint Indonesien" oder "Verdammt die Terroristen". Australische und einheimische Experten waren am Explosionsort mit der Spurensicherung beschäftigt.
Australiens Ministerpräsident John Howard sagte in Canberra, Terroristen könnten keinen Einfluss auf die Außenpolitik seines Landes ausüben. Aus Respekt vor den Opfern des Anschlags wurde der Wahlkampf für die Parlamentswahl am 9. Oktober vorübergehend ausgesetzt.
Jemaah Islamiyah werden enge Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Qaida nachgesagt. Auch die indonesische Polizei vermutet die Gruppe als Urheber des Anschlags, bei dem gestern neun Menschen getötet und 173 weitere verletzt wurden. Jemaah Islamiyah wird auch für die Anschläge auf Bali 2002 mit mehr als 200 Toten und für den Anschlag auf ein Hotel in Jakarta im August 2003 verantwortlich gemacht, bei dem zwölf Menschen ums Leben kamen.