

SPIEGEL ONLINE: Herr Terbel, in Bengasi wird trotz der Uno-Sanktionen gekämpft, Gaddafis Armee kann jeden Moment die Stadt einnehmen. Was erwarten sie jetzt von der internationalen Gemeinschaft?
Terbel: Wir Libyer denken, dass die internationale Gemeinschaft versagt hat. Er hat schon so viele Verbrechen verantwortet, dieser Krieg gegen sein eigenes Volk ist ein weiteres. So wie sie jetzt mit ihm umgehen, ist es nicht akzeptabel. Sie haben Hilfe versprochen, es ist keine Hilfe gekommen.
SPIEGEL ONLINE: Woran liegt das Ihrer Meinung nach?
Terbel: Weil sie mit Gaddafi Geschäfte machen. Es ist beschämend, sie machen Geschäfte mit einem Kriminellen. Öl ist Ihnen wichtiger als Menschenrechte.
SPIEGEL ONLINE: Sie sind einer der führenden Rebellen, Mitglied des Nationalen Übergangsrates und werden in der Stadt als "Funke der Revolution" bezeichnet. Haben Sie Angst, mit Gaddafis Truppen vor der Tür?
Terbel: Nein. Früher unter Gaddafi, zu Zeiten des Abu-Muslim-Massakers, hatte ich mehr Angst. Die Umstände waren schlimmer. Jetzt habe ich mehr Hoffnung, das libysche Volk ist auf unserer Seite.
SPIEGEL ONLINE: Wie wird sich die Situation in der Stadt weiterentwickeln?
Terbel: Das ist nur eine Medienshow von Gaddafi, damit er zeigen kann, dass seine Truppen die Stadt erobert hätten. Er wird sich zurückziehen.
SPIEGEL ONLINE: Was werden sie mit Ihnen tun, wenn sie geschnappt werden?
Terbel: (Zeigt mit der Hand, wie ihm der Kopf abgetrennt wird).
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Abschuss eines Marschflugkörpers vom Lenkwaffenzerstörer "USS Barry": Angriff auf Gaddafis Kommandostruktur
Rebellen auf einem eroberten Panzer in Bengasi: Jubel über den Erfolg im Kampf gegen Libyens Machthaber Gaddafi
In Sizilien stationierter kanadischer Kampfjet für den Libyen-Einsatz: Mehrere französische, britische und kanadische Maschinen überflogen das nordafrikanische Land am Samstag.
Französischer Rafale-Jet beim Start Richtung Libyen. Eine französische Maschine feuerte am Samstag die ersten Schüsse auf ein libysches Ziel ab.
Siegessicher: Am Samstagnachmittag schöpften die Rebellen in Bengasi neue Hoffnung.
Freude über die westliche Unterstützung: Die Rebellen begrüßten die ersten Aufklärungsflugzeuge über der Stadt Bengasi.
Trotz einer angeblichen Waffenruhe gab es Samstag in Bengasi neue Gefechte: Hektisch versuchten die Rebellen, sich gegen die Offensive der Gaddafi-Streitkräfte zu verteidigen.
Diese beiden Kämpfer in Bengasi rufen "Gott ist groß". Viele der Männer machen einen unorganisierten Eindruck.
Dieser Mann wurde bei den Kämpfen verletzt. Die Truppen Gaddafis sollen mit schweren Waffen vorgehen.
"Die Atmosphäre in der Stadt ist sehr angespannt, die Kämpfer der Rebellen sind immer noch unorganisiert, fahren mit Taxis den Soldaten Gaddafis entgegen", berichtet SPIEGEL-ONLINE-Reporter Stock aus Bengasi.
Die Regierung Gaddafi streitet die Offensive ab. Die Streitkräfte seien von den Rebellen angegriffen worden und hätten sich nur verteidigt, sagte ein Sprecher.
Am Samstagmorgen wurde über Bengasi ein Kampfjet abgeschossen.
Es soll sich dabei um einen Flieger der Rebellen gehandelt haben, berichtet der Sender al-Dschasira unter Berufung auf einen Rebellensprecher. Die Angaben hierzu sind allerdings widersprüchlich.
Explodierte Maschine in Bengasi: Die Uno droht in einer Resolution mit Luftschlägen, sollte Gaddafi weiter gegen die Zivilbevölkerung vorgehen.
In Tripolis gab es Samstag vom Regime organisierte Pro-Gaddafi-Demonstrationen - wie hier von Polizisten vor einem Hotel, in dem westliche Journalisten wohnen.
Die USA und ihre Alliierten seien zum Handeln bereit, sagte Uno-Botschafterin Rice. Ein Gaddafi-Sprecher erklärt, die Weltmächte hätten kein Recht, sich in die inneren Angelegenheiten Libyens einzumischen. Die westlichen Mächte würden es bereuen, wenn sie es doch täten.
Unter anderem stellen Großbritannien, Frankreich, Belgien, Spanien und auch Dänemark Kampfjets oder Stützpunkte zur Verfügung. Hier ist ein Tornado der Royal Air Force im britischen Norfolk zu sehen.
Bei den Gaddafi-Gegnern wurde die Uno-Resolution zu einer Flugverbotszone über Libyen begeistert aufgenommen. Hier jubeln Menschen in der Stadt Tobruk im Osten des Landes.
Freitagsgebet in Bengasi: Die Gegner Gaddafis hoffen auf die Unterstützung der Uno.
In Paris treffen sich an diesem Samstag die westlichen Verbündeten, um das weitere Vorgehen gegen Gaddafi zu besprechen. Mit dabei: Frankreichs Außenminister Alain Juppé und Catherine Ashton, Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik.
Englands Premier David Cameron und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy vor dem Gipfeltreffen in Paris
Auch US-Außenministerin Hillary Clinton kam in die französische Hauptstadt.
Falls Gaddafi der Resolution nicht nachkomme, werde die internationale Gemeinschaft die "Konsequenzen" ziehen, sagte US-Präsident Barack Obama.
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