Irak
Autobomben-Serie vor Hotels in Bagdad - viele Tote
Vor den von westlichen Journalisten bewohnten Hotels Sheraton und Palestine sind in Bagdad drei Autobomben gezündet worden, die schwere Schäden anrichteten. Bei den Anschlägen kamen mindestens 17 Menschen ums Leben.
Bagdad - Die Bomben detonierten kurz nach dem abendlichen Ritual des
Fastenbrechens im Ramadan. Trümmerstücke gingen in einen weiten
Gebiet zwischen den Hotels Palestine und Sheraton nieder, Scheiben gingen zu Bruch. US-Soldaten riegelten das Gebiet ab. Ein Augenzeuge sagte, nach der ersten Explosion seien Schüsse aus
Schnellfeuerwaffen zu hören gewesen.
Fernsehsender
zeigten Bilder von einer gewaltigen Rauchwolke über dem Firdaus-Platz
in der Bagdader Innenstadt. Mindestens 17Menschen sollen durch die Anschläge ums Leben gekommen sein. Unter den Toten waren Wachleute und Passanten. Nach Angaben
des irakischen Innenministeriums wurden 15 weitere Menschen verletzt, darunter
drei Journalisten.
Die Attentäter hätten sich die Unachtsamkeit der Wachleute zur
Zeit des Fastenbrechens am frühen Abend zu Nutze gemacht und ihre
Autobomben auf dem Parkplatz des Palestine-Hotels platziert, sagte
ein Polizeisprecher. Eine der Bomben bestand aus einem
Zementmischer, der voll mit Sprengstoff beladen war. Eine weitere
Bombe explodierte nahe dem Polizeikontrollpunkt am östlichen Rand
des Hotelgeländes.
Möglicherweise steht die Anschlagsserie in der massiv gesicherten so genannten Grünen Zone in Zusammenhang mit dem Prozess gegen Saddam Hussein. Am Firdaus-Platz hatten US-Soldaten und
Iraker im April 2003 eine überlebensgroße Statue Saddams vom Sockel gestoßen.
Anhänger des inhaftierten Ex-Diktators hatten vor Beginn der Jahrhundert-Verhandlung mit einer Welle der Gewalt gedroht. In der Grünen Zone hat die Regierung ihren Sitz.