Provinz Kirkuk Irak dementiert Angriff auf Kurden

Irakisches Militärfahrzeug
Foto: JALIL/ EPA-EFE/ REX/ ShutterstockDie Kurden bereiten sich offenbar auf einen möglichen Angriff des Irak in der ölreichen Region Kirkuk vor. Zehntausende Kämpfer seien bereits vor Ort, zitiert der kurdische Fernsehsender Rudaw den Vizepräsidenten der Region, Kosrat Rassul. Mindestens 6000 Peschmerga seien seit Donnerstagabend dazugekommen. Sie seien "zur Verteidigung um jeden Preis" bereit.
Ein irakischer General behauptete gegenüber der Nachrichtenagentur AFP bereits, ein Militäreinsatz zur Rückeroberung der Provinz habe begonnen. Ziel der Streitkräfte sei es, Stellungen zurückzuerobern, die sie vor drei Jahren an die kurdischen Peschmerga-Steitkräfte verloren hätten.
Doch das wird von offizieller Seite vehement bestritten. In einer knappen Mitteilung des irakischen Generalstabs heißt es: "Wir dementieren Medienberichte, dass die Armee eine Militäroperation südlich von Kirkuk begonnen hat. Wir werden rechtliche Schritte gegen alle Versuche einleiten, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen."
Auf die multiethnische Region Kirkuk erheben sowohl die Kurden im Irak als auch die Zentralregierung in Bagdad Anspruch. Wegen des Unabhängigkeitsreferendums in der Kurdenregion sind die Spannungen zuletzt gestiegen. Kirkuk gehört nicht zum autonomen Kurdengebiet im Irak, wird aber überwiegend von Angehörigen der Volksgruppe bewohnt.
Die irakischen Kurden hatten sich in der Volksabstimmung vom 25. September mit fast 93 Prozent für die Loslösung ihrer Region vom Irak ausgesprochen. International wird das Votum nicht anerkannt, die Zentralregierung in Bagdad wertete das Votum als Provokation.
Der Sicherheitsrat der Kurdenregion stützte seine Einschätzung zu einem möglichen Angriff durch paramilitärische Milizen und die irakische Armee auf geheimdienstliche Erkenntnisse. Iraks Zentralregierung plane die Besetzung grenznaher Ölfelder, eines Flughafens und eines Militärstützpunkts, erklärte der kurdische Sicherheitsrat.
Dafür habe sie Panzer und schwere Artillerie an der Grenze nahe Kirkuk mobilisiert. Die Kurden riefen Bagdad dazu auf, "die Aggression zu stoppen".