Andrew Gilligan hat sich für Fehler in seiner Berichterstattung entschuldigt. Während eines Kreuzverhörs vor der Untersuchungskommission nahm der BBC-Reporter einen Teil seiner Vorwürfe gegen die Regierung von Premier Tony Blair zurück.
London - Gilligans Berichten zufolge hatte britische Regierung das Beweismaterial gegen Saddam Hussein "aufgebauscht". Er gestand bei seinem zweiten Erscheinen vor Lordrichter Brian Hutton, dass er der Regierung fälschlicherweise vorgeworfen hatte, sie habe ihr Beweis-Dossier gegen den Irak mit Informationen angereichert. Diesen Vorwurf könne er nicht belegen.
Die Untersuchung soll klären, warum sich der Waffenexperte David Kelly das Leben genommen hatte, nachdem bekannt geworden war, dass er die Quelle für Gilligans umstrittene Berichterstattung gewesen war.
Gilligan bedauerte, dass ihm dieser Vorwurf während eines Live-Gesprächs auf dem Sender "herausgerutscht" sei. Genauso falsch sei es gewesen, Kelly einmal als "Geheimdienst-Quelle" zu bezeichnen. Tatsächlich arbeitete Kelly für das Verteidigungsministerium und nicht für den Geheimdienst.
Gilligan entschuldigte sich auch dafür, ein Mitglied eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses in einer E-Mail darauf hingewiesen zu haben, dass Kelly auch die Quelle für einen anderen kritischen BBC-Bericht gewesen war. Dies hatte den Druck auf Kelly verstärkt. Gilligan führte sein Verhalten auf den "enormen Druck" zurück, unter dem auch er gestanden habe: "Ich kann mich nur entschuldigen", sagte er.
Britische Kommentatoren meinten übereinstimmend, Gilligans Eingeständnisse verbesserten die Position der Regierung. Es stehe nun fest, dass die BBC bei ihrer Berichterstattung übertrieben habe.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.