Irak
Qaida kündigt Ermordung von ägyptischem Diplomaten an
Auf einer Internetseite droht die Terrorgruppe al-Qaida damit, einen von ihr im Irak verschleppten ägyptischen Diplomaten zu töten. Der 51-Jährige sei ein "Verbündeter der Juden und Christen".
Bagdad - "Das islamische Gericht der al-Qaida-Organisation im Irak hat entschieden, den Botschafter Ägyptens, eines Verbündeten der Juden und Christen, den heiligen Kriegern zur Hinrichtung zu übergeben", hieß es in einer Erklärung, die heute auf einer Web-Site der Organisation veröffentlicht wurde. Dabei wurden auch Fotos vom Ausweis des 51-jährigen Ihab al-Scherif gezeigt, der am Samstagabend in Bagdad verschleppt worden war. Ägypten habe den Amerikanern geholfen "Gotteskrieger" gefangen zu nehmen.
Die Echtheit der Nachricht konnte zunächst nicht überprüft werden.
Der Führer von al-Qaida im Irak, Abu Mussab al-Sarkawi, kündigte unterdessen weitere Angriffe auf die Sicherheitskräfte an. Irakische Soldaten würden ebenso als Feinde betrachtet wie Amerikaner, hieß es in einer anderen im Internet verbreiteten Erklärung.
In Jordanien wurde unterdessen ein als Mentor al-Sarkawis geltender Mann festgenommen. Issam al-Barkawi, auch bekannt als Scheich Abu Mohammed al-Makdisi, wurde kurz nach Mitternacht in seinem Haus in Russeifa nordöstlich von Amman aufgegriffen, wie ein Verwandter sagte. Er soll al-Sarkawi in radikalislamischer Ideologie unterrichtet haben, als sich die beiden in den 90er Jahren gemeinsam in Haft befanden. Nach der Entlassung 1999 ging al-Sarkawi zunächst nach Afghanistan und später in den Irak. Al-Barkawi blieb in Jordanien, wo er im vergangenen Jahr erneut angeklagt war, Anschläge auf US-Einrichtungen geplant zu haben. Er war erst vor einer Woche aus der Haft entlassen worden.
In Bagdad wurde heute ein Polizist erschossen, wie seine Spezialeinheit mitteilte. Drei weitere Polizisten kamen bei weiteren Zwischenfällen ums Leben, neun Beamte wurden verletzt.