Irak Amerika beliefert Kurden-Kämpfer mit Waffen

Die USA haben mit direkten Waffenlieferungen an kurdische Kämpfer im Irak begonnen - das bestätigte eine Sprecherin des Außenministeriums. Die Militärhilfe läuft schon seit vergangener Woche.
Kurdische Kämpfer im Nordirak: "Sehr schnell dringend benötigte Waffen liefern"

Kurdische Kämpfer im Nordirak: "Sehr schnell dringend benötigte Waffen liefern"

Foto: STRINGER/IRAQ/ REUTERS

Washington - Die USA haben damit begonnen, die kurdischen Kämpfer im Nordirak direkt mit Waffen und Munition zu beliefern. In Zusammenarbeit mit der Regierung in Bagdad würden den Kurden "sehr schnell dringend benötigte Waffen" geliefert, sagte US-Außenamtssprecherin Marie Harf am Montag dem Fernsehsender CNN. Die Lieferungen seien bereits vergangene Woche gestartet. Weitere Details nannte Harf nicht.

"Die Iraker liefern Waffen aus ihren Vorräten, und wir machen das Gleiche, wir liefern Waffen aus unseren Vorräten", sagte sie. Zuvor war von mehreren Seiten gefordert worden, angesichts des Vormarsches der Dschihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS) die Kurden mit Waffen auszustatten.

Bereits am Morgen hatte es aus US-Regierungskreisen geheißen, die irakische Regierung versorge die kurdischen Peschmerga mit Munition. Das Weiße Haus sei mit der irakischen Regierung bemüht, weitere Anfragen der Kurden-Regierung etwa nach Sturmgewehren und Mörsern so schnell wie möglich zu erfüllen.

Berlin beschränkt sich auf humanitäre Hilfe

Die Bundesregierung will sich dagegen weiterhin auf humanitäre Hilfe beschränken. Waffenlieferungen stünden derzeit nicht zur Debatte, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Montag. Solche Lieferungen hatte der CDU-Außenpolitiker Karl-Georg Wellmann gefordert.

Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte, die Bundesregierung fühle sich dem Prinzip verpflichtet, grundsätzlich keine Waffen in Kriegs- und Kampfgebiete zu liefern. Der Sprecher wies auf die "besondere Verantwortung der USA" in der aktuellen Situation hin. Die Vereinigten Staaten waren 2003 in den Irak einmarschiert. Die letzten US-Truppen verließen das arabische Land Ende 2011.

US-Präsident Barack Obama hatte Ende vergangener Woche Luftangriffe auf die vorrückende Dschihadisten-Miliz angeordnet, mit denen sich die kurdischen Peschmerga-Kämpfer erbitterte Gefechte liefern. Die Luftangriffe dienen nach US-Angaben dem Schutz von US-Bürgern in Arbil sowie dem Schutz der geflohenen Angehörigen der jesidischen Minderheit.

fab/vek/AFP/dpa
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