Die US-Regierung hat angeblich ihre Vorbereitungen für einen Angriff auf den Irak bereits weit vorangetrieben. Laut "New York Times" werden derzeit Pläne geprüft, wonach zuerst die Hauptstadt Bagdad, wichtige Kommandozentralen und Waffendepots eingenommen werden sollen.
New York - Ziel des Plans sei es, den irakischen Präsidenten Saddam Hussein rasch zu stürzen, berichtete die "New York Times" am Montag unter Berufung auf ranghohe Kreise im US-Verteidigungsministerium. Saddam solle isoliert oder getötet werden. Außerdem soll ein Einsatz irakischer Massenvernichtungswaffen gegen eine angreifende Nation, Verbündete an der Front oder Israel verhindert werden. Der stellvertretende Sprecher des US-Verteidigungsministeriums habe den Bericht nicht kommentieren wollen, schrieb die Zeitung. Inwieweit der Bericht über den Aufmarsch authentisch ist, ist unklar.
Bei einem solchen Angriffsplan würde die Fähigkeit des US-Militärs genutzt, über große Entfernungen hinweg anzugreifen, heißt es in dem Bericht weiter. Befürworter des Planes seien der Auffassung, dass damit ein
Einsatz von rund 250.000 Soldaten vermieden werden könne.
Laut "New York Times" wäre es möglich, die stark zentralisierte und autoritäre Kommandostruktur im Irak zu
zerstören. Offiziere der mittleren Ebene hätten nicht gelernt zu improvisieren, sollten sie von ihren Kommandeuren abgeschnitten sein, hieß es.
Die Vorteile und Risiken von Angriffen tief im Land seien in der Diskussion, obwohl US-Präsident George W. Bush oder seinen führenden Sicherheitsberatern kein formeller Plan vorgelegt worden sei. Bush hatte Irak gemeinsam mit Iran und Nordkorea als "Achse des Bösen" bezeichnet und dem Land vorgeworfen, es strebe
nach Massenvernichtungswaffen. Einen Angriff auf Irak hatte Bush nicht ausgeschlossen und zuletzt erklärt, den Sturz Saddams mit allen Mitteln betreiben zu wollen.
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