IS im Irak Zahlreiche Tote bei Bombenanschlägen in Bagdad

Bürger am Ort des Anschlags auf einem Markt in Bagdad: Die Zahl der Toten könnte noch steigen
Foto: AP/dpaBagdad - Bei zwei Anschlägen in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Dutzende Bewohner wurden verletzt. Für die Attentate wird die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) verantwortlich gemacht, die seit Anfang Juni große Teile im Norden und Westens des Iraks unter ihre Kontrolle gebracht hat.
Beim ersten Attentat explodierte eine Bombe in der Nähe einer schiitischen Moschee. Fünf Menschen starben, 19 wurden verletzt, meldete die Nachrichtenseite "al-Sumeria". Die Explosion sei sehr heftig gewesen, daher könne die Zahl der Toten noch steigen, hieß es weiter.
Ebenfalls fünf Menschen kamen bei einem zweiten Anschlag im Norden von Bagdad ums Leben. Dort sprengte sich ein Selbstmordattentäter mit einer Autobombe an einem Kontrollpunkt in die Luft, berichtete "al-Sumeria". Mindestens 25 Menschen wurden verletzt.
Rebellenangriff auf schiitische Stadt zurückgeschlagen
Die sunnitischen IS-Extremisten führen einen Feldzug aus dem Norden des Iraks Richtung Bagdad. In einer Blitzoffensive seit dem 9. Juni haben sie große Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht. Gleichzeitig verüben sie in der Hauptstadt vor allem in schiitischen Vierteln immer wieder Attentate. Erst am Dienstag waren bei zwei Doppelanschlägen mindestens 17 Menschen getötet worden.
Im Norden des Landes konnten irakische Regierungstruppen einen Angriff der IS-Miliz auf die schiitische Stadt Amirli zurückschlagen. Die Streitkräfte hätten mithilfe der Luftwaffe die Angriffe von drei Seiten abgewehrt und mindestens 15 Angreifer getötet, sagte ein örtlicher Behördenvertreter. Demnach waren an der Offensive gegen die Ortschaft außer Kämpfern der IS-Miliz auch verbündete sunnitische Gruppen beteiligt.
Die Stadt Amirli ist mehrheitlich von Schiiten bewohnt, sie blieb zuletzt trotz einer IS-Offensive in der Gegend unter Kontrolle der Regierung. Anfangs hatten die Staatstruppen den Extremisten kaum etwas entgegenzusetzten, zahlreiche Soldaten desertierten. Inzwischen hat sich das Militär neu organisiert und verzeichnet erste Erfolge gegen die Rebellen.