Iran Ahmadinedschad provoziert mit Israel-Hetze
Schon sein Libanon-Besuch war eine Provokation für Israel, aber Irans Präsident Ahmadinedschad attackiert das Land weiter: Der Westen solle die Hilfe für Israel einstellen, weil es "bald zur Hölle" fahren werde. Auch im Atomstreit markierte er den starken Mann: Iran werde keine Kompromisse eingehen.
Teheran - Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat erneut gegen Israel gehetzt: In einer Rede in Ardebil im Nordwesten des Landes forderte er den Westen auf, sämtliche Unterstützung für Israel einzustellen. "Der Boden ist vorbereitet, damit das zionistische Regime bald zur Hölle fährt, und jedes Land, das dieses Regime unterstützt, wird es auf dem Weg in die Hölle begleiten", sagte Ahmadinedschad.
Ahmadinedschad ist für scharfe verbale Attacken gegen Israel bekannt. Den Holocaust bezeichnete er in der Vergangenheit als "Märchen", bei einer anderen Gelegenheit sagte er, Israel müsse "von der Landkarte getilgt" werden. Zuletzt provozierte Ahmadinedschad Israel mit einem Besuch im Libanon: Der iranische Präsident fuhr unter anderem auch in die libanesisch-israelische Grenzregion und hielt eine Rede in Bint Dschbeil. Der Ort war im Libanon-Krieg des Jahres 2006 Schauplatz heftiger Gefechte zwischen der radikalislamischen Hisbollah-Miliz und der israelischen Armee.
Am Sonntag provozierte Ahmadinedschad die Weltgemeinschaft auch in einer anderen Frage: Irans Präsident schloss Kompromisse im Atomstreit aus."Wir begrüßen zwar die Gespräche, aber die andere Seite soll nicht glauben, dass wir aus einer Position der Schwäche wegen der Sanktionen (gegen Teheran) verhandeln", sagte er. "Niemand in Iran ist bereit, auch nur den geringsten Kompromiss in Bezug auf unsere Atomprogramme einzugehen."
Im internationalen Atomstreit hat Teheran vor kurzem eingelenkt und auf Einladung der EU neuen Gesprächen mit der Sechsergruppe - die fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats plus Deutschland - zugestimmt.
Die Weltgemeinschaft verdächtigt Iran, mit seinem Nuklearprogramm auch den Bau von Atomwaffen anzustreben. Teheran bestreitet dies. Der Uno-Sicherheitsrat hat mehrfach Sanktionen gegen Iran beschlossen, um die Regierung zur Einhaltung der Uno-Resolutionen und der Beschlüsse der Wiener Atomenergieorganisation IAEA zu bewegen.
hen/dpa/AFP