Konflikt mit Israel
Iranischer Geistlicher droht mit Zerstörung von Tel Aviv und Haifa
Der als Hardliner bekannte Ajatollah Ahmad Khatami hat in einer TV-Ansprache gegen Israel gehetzt. Iran werde seine militärischen Fähigkeiten weiter ausbauen.
Ajatollah Ahmad Khatami (Archivbild von Juni 2010)
Foto: Vahid Salemi/ ASSOCIATED PRESS
Der iranische Ajatollah Ahmad Khatami hat mit der Zerstörung von Tel Aviv und Haifa gedroht, "sollte Israel töricht handeln". In seiner vom Staatsfernsehen übertragenen Predigt zum Freitagsgebet sagte der Geistliche, Iran werde trotz des Drucks des Westens seine militärischen Fähigkeiten weiter ausbauen. Die Zuhörer quittierten die Worte des Geistlichen mit den Rufen "Tod Amerika" und "Tod Israel".
Khatami gilt als Hardliner und Kritiker des reformorientierten Präsidenten Hassan Rohani. Er ist Mitglied im Expertenrat, dem wichtigsten Klerusgremium des Landes.
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Khatami warnte zudem davor, den Europäern bei ihrem Einsatz für das Atomabkommen nach dem US-Ausstieg zu vertrauen. Die Regierung in Washington habe stets versucht, die iranische Führung zu stürzen, sagte er. Der Ausstieg aus dem Atomabkommen entspreche ganz diesem Ziel. "Auch diesen europäischen Unterzeichnern kann man kein Vertrauen schenken", sagte Khatami. "Irans Feinden kann man nicht vertrauen."
Auch Rohani bekannte sich zu dem Vertrag. Allerdings gab es in der Islamischen Republik von Anfang an Widerstand gegen das Atomkommen seitens erzkonservativer Geistlicher und der einflussreichen Revolutionsgarden. Das geistliche und politische Oberhaupt des Irans, Ajatollah Ali Khamenei, hatte Rohani widerstrebend Unterstützung für das Abkommen gegeben.