Indischer Ozean Iran hält Manöver mit Russland und China ab

Übung im Golf von Oman: Ein Schiff der iranischen Marine feuert eine Rakete ab (Archivfoto von 2012)
Foto: DPA/EPA/EBRAHIM NOROOZIMächtige Übungspartner für Iran: Das Regime in Teheran hat gemeinsam mit Russland und China ein viertägiges Marinemanöver im Indischen Ozean und im Golf von Oman begonnen. Geprobt werden sollen dem iranischen Staatsfernsehen zufolge unter anderem Rettungsmissionen für Schiffe, die von Piraten angegriffen werden, oder auf denen ein Feuer ausgebrochen ist. Zudem soll es Schießübungen geben.
Es handle sich um das erste gemeinsame Manöver der drei Länder, sagte der iranische Admiral Gholamreza Tahani im staatlichen Fernsehen. Das Manöver solle zeigen, "dass Iran nicht isoliert werden kann".
Die Gewässer südlich des Landes stehen seit Längerem im Mittelpunkt internationaler Spannungen. Im Sommer wurden in der Straße von Hormus, die mit dem Golf von Oman verbunden ist, mehrere Handelsschiffe attackiert. Iranische Revolutionsgarden setzten unter anderem den britischen Tanker "Stena Impero" fest. Das Nadelöhr ist eine der wichtigsten Schifffahrtsstraßen überhaupt, durch sie geht ein Fünftel der weltweiten Öltransporte.
Russland stellt drei Schiffe seiner Ostseeflotte ab
Umso bemerkenswerter ist das Manöver zusammen mit Russland und China. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, eine Aktion dieser Art habe es noch nicht gegeben. An der Übung nähmen drei Schiffe der russischen Ostseeflotte teil - eine Fregatte, ein Tanker und ein Rettungsschlepper, berichtete die Armeezeitung "Roter Stern" unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.
China nimmt unter anderem mit einem Zerstörer teil. Es handele sich um einen "normalen militärischen Austausch" zwischen den drei Streitkräften, teilte das Verteidigungsministerium in Peking mit. "Dies steht nicht notwendigerweise in Zusammenhang mit der Lage in der Region."
Die USA haben einen von ihnen geführten internationalen Marineeinsatz initiiert, der die Sicherheit in der Region gewährleisten soll - Deutschland lehnte eine Teilnahme ab. Die US-Regierung macht - zusammen mit anderen westlichen Ländern und Saudi-Arabien - Iran für mehrere Angriffe auf Handelsschiffe verantwortlich, darunter auch saudische Öltanker.
Die Regierung in Teheran hat eine Verwicklung stets zurückgewiesen und beansprucht die Verantwortung für die Sicherheit der Straße von Hormus. Zu einer massiven Verschärfung der Spannungen in der Region trug allerdings auch US-Präsident Donald Trump bei, als er das internationale Atomabkommen mit Iran im vergangenen Jahr einseitig aufkündigte und in der Folge wieder auf Sanktionen setzte.
China dagegen unterhält enge Beziehungen nach Teheran, was Diplomatie, Handel und Öllieferungen angeht. Russland arbeitet mit den Iranern im Syrienkonflikt zusammen. Allerdings pflegen China und Russland auch gute Kontakte zu Saudi-Arabien, dem größten regionalen Rivalen Irans.
Ja pan schickt Zerstörer und Aufklärungsflugzeuge in Golfregion
Unabhängig von dem Großmanöver hat auch Japan entschieden, einen Zerstörer und zwei Aufklärungsflugzeuge in die Golfregion zu schicken. Diese sollen wichtige Schifffahrtsrouten sichern und einen eigenen Beitrag für "Frieden und Stabilität" in der Region leisten, sich aber nicht an der US-geführten Marinemission beteiligen, teilte die Regierung in Tokio mit.
Auch sollen sie nicht direkt in die Straße von Hormus entsandt werden, sondern im Golf von Oman, im nördlichen Arabischen Meer und im Golf von Aden patrouillieren. Japan bezieht nach Angaben eines Regierungssprechers 90 Prozent seiner Ölimporte aus der Golfregion. Unter den im Sommer angegriffenen Tankern war auch ein japanisches Schiff gewesen.