Internationale Atomenergiebehörde Iran hat leistungsstärkere Zentrifugen installiert

Präsident Hassan Rohani: Iran löst sich weiter von den Einschränkungen des Atomabkommens
Foto: DPA/ABEDIN TAHERKENAREHIran löst sich weiter von den Einschränkungen des Atomabkommens. Laut einer Mitteilung der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA hat das Land in Natanz weitere Zentrifugen installiert, die zur schnelleren und leistungsstärkeren Urananreicherung genutzt werden könnten. Am Wochenende seien die Zentrifugen aber noch nicht in Betrieb genommen worden, teilte IAEA-Sprecher Fredrik Dahl mit.
Die iranische Atomorganisation (AEOI) will an moderneren und schnelleren Zentrifugen arbeiten, um die Urananreicherung schneller und effektiver zu machen. Deren Sprecher, Behrouz Kamalwandi, verkündete zuletzt während einer im iranischen Fernsehen übertragenen Pressekonferenz: "Wir haben damit begonnen, die Beschränkungen für unsere Forschung und Entwicklung, die durch das Abkommen auferlegt wurden, aufzuheben."
Der Iran hat das 2015 in Wien ausgehandelte Atomabkommen damit in einem dritten Punkt gebrochen und setzt die europäischen Vertragspartner Frankreich, Großbritannien und Deutschland weiter unter Druck. Sie sollen aus Sicht der Islamischen Republik einen Weg finden, wie im Handel mit dem Iran die US-Sanktionen umgangen werden können. Dem Iran war im Atomdeal als Gegenleistung zugesagt worden, die Wirtschaftsbeziehungen zu normalisieren.
Die USA sind jedoch im Mai 2018 einseitig aus dem Atomabkommen ausgestiegen. Die US-Regierung setzt seitdem auf eine Politik des "maximalen Drucks", um die Führung in Teheran zu zwingen, ein neues Abkommen mit härteren Auflagen zu verhandeln. Der Iran wiederum erhöhte inzwischen seine Uranvorräte sowie den Anreicherungsgrad und setzte sich damit über das Abkommen hinweg.