Konflikt mit Iran London kündigt europäische Schutzmission für Schifffahrt an

Der unter britischer Flagge fahrende Tanker "Stena Impero" wird noch immer von Iran festgehalten. Nun plant Großbritannien eine von Europa geführte Mission zum Schutz von Schiffen im Persischen Golf.
Ein Schiff der iranischen Revolutionsgarde und der festgesetzte britische Tanker "Stena Impero"

Ein Schiff der iranischen Revolutionsgarde und der festgesetzte britische Tanker "Stena Impero"

Foto: HASAN SHIRVANI/ AFP

Der Konflikt in der Golfregion droht weiter zu eskalieren. Nachdem Teheran einen unter britischer Flagge fahrenden Tanker festgesetzt hat, will Großbritannien Schiffe in der Region künftig besser schützen.Nach einer Dringlichkeitssitzung des Krisenkabinetts in London hat der britische Außenminister Jeremy Hunt eine europäische Schutzmission für die Schifffahrt im Persischen Golf angekündigt.

Zugleich betonte Hunt, sein Land suche keine "Konfrontation" mit Teheran. "Wir werden nun die Aufstellung einer europäisch geführten maritimen Schutzmission anstreben, um die sichere Durchfahrt sowohl der Besatzungen als auch der Ladungen in dieser zentralen Region zu unterstützen", sagte Hunt. Die geplante Mission sei jedoch "kein Teil der Politik des Drucks der USA auf Iran", sagte er.

Die Beschlagnahme der "Stena Impero" durch ein Kommando der Revolutionsgarden war am Freitag wenige Stunden nach einer Entscheidung des Obersten Gerichts von Gibraltar erfolgt, die Festsetzung des iranischen Tankers "Grace 1" um 30 Tage zu verlängern.

Die britischen Behörden hatten den Tanker am 4. Juli im Mittelmeer unter dem Verdacht festgesetzt, dass er unter Verstoß gegen EU-Sanktionen Öl nach Syrien bringen wollte. Iran bestreitet dies und sieht das britische Vorgehen als illegal an. (Lesen Sie hier eine Analyse zu der Situation der Region)

Iran will CIA-Netzwerk aufgedeckt haben

Unterdessen meldete Iran, dass mehrere "Spione" des US-Auslandsgeheimdiensts CIA zum Tode verurteilt worden seien. Seit der Zerschlagung eines CIA-Spionagenetzwerks im Juni seien 17 Verdächtige festgenommen worden, sagte der Leiter der Spionageabwehr des iranischen Geheimdienstministeriums. Mehrere seien inzwischen zum Tode und andere zu langen Gefängnisstrafen verurteilt worden.

Alle Verdächtigen sind demnach Iraner. Sie sollen in "sensiblen und wichtigen Zentren" in Iran oder in damit verbundenen Privatunternehmen gearbeitet haben. Den Angaben zufolge wurden sie von der CIA rekrutiert, als sie ein Visum für die USA beantragten oder ein älteres Visum erneuern wollten. Die USA dementierten die Meldung umgehend.

asc/AFP/Reuters
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