Reaktion auf Trump-Erklärung Iran erklärt US-Militär zu Terrororganisation

Die Spannungen zwischen Iran und den USA nehmen zu: Erst stuft die USA die iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation ein, dann setzt Iran das US-Militär ebenfalls auf die schwarze Liste.
US-Soldaten an Thanksgiving.

US-Soldaten an Thanksgiving.

Foto: Alexandra Minor/ U.S. Air Force/ Department of Defense/ AP

Iran hat seine Drohung wahr gemacht und auf eine Ankündigung von US-Präsident Donald Trump reagiert: Wenn die USA die iranischen Revolutionsgarden eine Terrororganisation nennen, hattein der vergangenen Woche der Leiter des nationalen Sicherheitsausschusses getwittert, "werden wir das Militär dieses Landes auf die schwarze Terrorliste setzen". Nun erklärte Iran die USA laut den Staatsmedien zum "staatlichem Förderer des Terrorismus"

Zuvor hatte Donald Trump in einer Mitteilung angekündigt, die Eliteeinheit des schiitischen Gottesstaates als ausländische Terrororganisation einzustufen. Die Maßnahme zielt darauf ab, finanzielle Hilfe für die Garden zu unterbinden, die in Iran weitaus wichtiger sind als eine klassische Armee.

Mit dem Schritt verschärft die US-Regierung den Kurs gegenüber Iran weiter, den sie für ein "Schurkenregime" hält. Trump bezeichnete die paramilitärischen Garden als das "wichtigste Instrument" der iranischen Regierung in deren "globaler Terrorkampagne". Mit der neuen Maßnahme weite seine Regierung den Kurs des "maximalen Drucks" auf Teheran deutlich aus. Die Einstufung als "Terrororganisation" betrifft laut Trump auch die Eliteeinheit der Revolutionsgarden, die Al-Kuds-Brigaden.

Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif kritisierte auf Twitter, bei dem Schritt handele es sich um ein weiteres "Geschenk" für den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu vor der Parlamentswahl in dem Land an diesem Dienstag.

Dieser begrüßte die Entscheidung der USA und dankte seinem "lieben Freund Donald Trump" dafür. Er sagte, Trump habe damit eine seiner Forderungen erfüllt, die im Interesse der beiden Länder und im Interesse der anderen Länder in der Region sei. Netanyahu und Trump gelten als enge politische Verbündete.

Sarif sprach sich am Montag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna dafür aus, das US-Zentralkommando Centcom, das die amerikanischen Truppen im Nahen Osten führt, auf die Terrorliste des Irans zu setzen. Irna berichtete, Sarif habe zudem ein Protestschreiben an die Schweizer Botschaft in Teheran geschickt, die die Interessen der USA im Iran vertritt.

mfh/AFP/Reuters
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