Hassan Rohani Irans neuer Präsident wettert gegen Israel

Hassan Rohani: Irans neuer Präsident wird am Sonntag vereidigt
Foto: REUTERS/ Fars NewsTeheran - Die Welt blickt mit großen Erwartungen auf den neuen iranischen Präsidenten. Doch vor seiner Vereidigung am Wochenende knüpft Hassan Rohani gegenüber Israel an die Rhetorik seines Vorgängers Mahmud Ahmadinedschad an.
Die staatliche Nachrichtenagentur Isna zitierte Rohani am Freitag mit den Worten: "Die islamische Welt muss gegenüber dem zionistischen Regime Einheit zeigen, da dieses Regime eine alte Wunde ist, die seit Jahren in ihrem Körper steckt und beseitigt werden muss."
Rohani äußerte sich anlässlich des Kuds-Tags, den das iranische Regime seit Jahrzehnten veranstaltet. Am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan finden in Iran Massendemonstrationen statt, bei denen Zehntausende rituell die Wiedereroberung Jerusalems - arabisch al-Kuds - für die Muslime fordern.
Nach seiner Wahl im Juni hatte Rohani versöhnliche Töne gegenüber dem Westen angeschlagen. "Die Zeit des Extremismus muss zu Ende gehen", erklärte der Geistliche. Im Nahostkonflikt wird unter ihm keine grundlegende Kursänderung erwartet. Die Nichtanerkennung des Staates Israel gehört in Iran zur außenpolitischen Doktrin.
Rohani hat schon vor seinem Amtsantritt Syriens Amtsinhaber Baschar al-Assad seine Unterstützung erklärt. Das Gleiche gilt für finanzielle und militärische Unterstützung für die im Gaza-Streifen herrschende radikalislamische Hamas-Organisation und die Milizen der libanesischen Schiitenorganisation Hisbollah.
Empörte Reaktion aus Israel
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu reagierte umgehend auf die Worte aus Teheran. Er sagte am Freitag, Rohani habe damit sein wahres Gesicht gezeigt - früher als erwartet.
Rohani tritt an diesem Wochenende offiziell sein Amt an. Am Samstag wird er gemäß der Verfassung vom obersten Führer, Ajatollah Ali Chamenei, als Präsident bestätigt. Am Sonntag findet die Vereidigung im Parlament statt. Danach muss Ruhani innerhalb von zwei Wochen seine Minister im Parlament vorstellen, wo sie die mehrheitliche Zustimmung der 290 Abgeordneten benötigen.