Konflikt mit den USA Iran setzt Teile des Atom-Deals aus

Irans Präsident Hassan Rohani im Bushehr-Atomkraftwerk, 2015
Foto: Iranian Presidency Office/ Mohammad Berno/ APDas internationale Atomabkommen, das eine nukleare Bewaffnung Irans verhindern soll, steht vor dem Scheitern: Wie das iranische Staatsfernsehen meldet, habe das Außenministerium die Botschafter der verbliebenen Partnerstaaten China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland informiert, dass man die Umsetzung "einiger Verpflichtungen" aus dem Deal aussetzen wird.
Nun reagiert Iran ein Jahr danach mit einer teilweisen Aussetzung des Deals. "Die Islamische Republik Iran sieht sich derzeit nicht verpflichtet, den Einschränkungen bei der Lagerung von angereichertem Uran und Schwerwasserreserven nachzukommen", teilte der Nationale Sicherheitsrat mit. Weitere Details, welche Teile des Hunderte Seiten umfassenden Dokuments gemeint sind, wurden zunächst nicht bekannt.
Iran stellt Bedingungen und setzt eine 60-Tage-Frist
Irans Präsident Rohani sagte, das Scheitern des Deals sei gefährlich für Iran und für die ganze Welt. Laut der iranischen Nachrichtenagentur Fars stellt das Regime nun Bedingungen an die verblieben Partnerstaaten: Sie hätten nun 60 Tage Zeit, um Versprechungen in Bezug auf Irans Öl- und Bankensektor umzusetzen.
Die USA hatten ihren Ausstieg damit begründet, Iran verletze mit Raketentests den Geist der Übereinkunft. Allerdings sind die Raketen, welche Iran immer wieder getestet hat, nicht Gegenstand des Abkommens.
Weil die USA keine Beweise vorlegten, hielten die weiteren Vertragspartner das Abkommen teils unter großen Anstrengungen aufrecht. Die Europäische Union richtete sogar einen eigenen Finanzierungsmechanismus ein, um Sanktionen der USA gegen Iran zu umgehen, damit der Deal erhalten bleibt.