Konferenz in Paris
Hollande ruft zu weltweiter Allianz gegen den IS auf
Im Kampf gegen die IS-Terroristen will François Hollande "keine Zeit verlieren": Auf einer Konferenz in Paris hat der französische Staatspräsident zum raschen Handeln gegen die Dschihadisten aufgerufen. Er fordert ein weltweites Bündnis.
Frankreichs Präsident Hollande: "Globale Bedrohung, globale Reaktion"
Foto: AZAD LASHKARI/ REUTERS
Paris - Frankreichs Präsident François Hollande fordert eine weltweite Allianz gegen den "Islamischen Staat" (IS). "Was ist das für eine Bedrohung? Sie ist global, also muss auch die Antwort darauf global sein", sagte er in Paris. Hollande hatte zu einer internationalen Konferenz in die französische Hauptstadt eingeladen, um konkrete Schritte gegen die Dschihadisten zu vereinbaren.
Im Kampf gegen den IS sei "keine Zeit zu verlieren", sagte Hollande weiter. Er rief die arabischen und westlichen Partnerländer auf, sich "eindeutig, loyal und stark an der Seite der irakischen Regierung" zu engagieren. "Der Kampf der Iraker gegen den Terrorismus ist auch der unsrige", hob er hervor. Er sprach sich auch dafür aus, "mit allen Mitteln" die gemäßigte Opposition in Syrien zu unterstützen.
Auf der Pariser Konferenz beraten Vertreter von rund 30 Staaten, in welcher Form sich die Länder jeweils am Kampf gegen die IS-Terroristen beteiligen könnten. Erwartet wurden zu der Konferenz unter anderem Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, der irakische Präsident Fuad Masum und der Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi.
Erste Aufklärungsflüge im Irak
Frankreich hat indes erste Aufklärungsflüge in den Irak für Montagmorgen angekündigt. Die Maschinen sollen vom französischen Stützpunkt Al-Dhafra in den Vereinigten Arabischen Emiraten starten. Die Einsätze seien mit der Regierung im Irak abgestimmt, teilte Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian mit. In den Emiraten sind französische Kampf- und Überwachungsflugzeuge stationiert. Luftschläge gegen den IS in Syrien sind nach Auffassung der Regierung in Paris aber wegen rechtlicher und militärischer Hindernisse schwieriger.
Der IS gewinnt in der islamischen Welt indes offenbar weiter an Einfluss: In Algerien hat sich eine Gruppe radikaler Islamisten vom Terrornetzwerk al-Qaida losgesagt und dem IS die Treue geschworen. Unterdessen hat der Uno-Sicherheitsrat die Enthauptung des britischen Entwicklungshelfers David Haines durch die Terrormiliz als "abscheulichen und feigen Mord" verurteilt. Haines ist nach James Foley und Steven Sotloff die dritte von der IS getötete Geisel in weniger als vier Wochen.