Kampf gegen IS Irakische Armee plant Großoffensive mit US-Hilfe

Irakische Soldaten in Bagdad: Großoffensive im Frühjahr gegen IS geplant
Foto: Khalid Mohammed/ AP/dpaBerlin/Washington/Bagdad - Die irakische Armee plant - unterstützt von der amerikanischen Luftwaffe und Hunderten Beratern - eine große Frühjahrsoffensive gegen die Milizen des "Islamischen Staats" (IS). Darüber berichtet die "New York Times" ("NYT").
Ziel sei es demnach, schreibt die Zeitung, die IS-Truppen, die aus Syrien in den Irak gekommen sind und Teile des Landes kontrollieren, zurückzudrängen. Der IS hat vor allem den Norden und Westen des Irak besetzt. Diese Regionen, darunter die wichtige Stadt Mossul, wolle man zurückerobern, heißt es in Bezug auf amerikanische Quellen.
Zuletzt hatten irakische Soldaten und kurdische Kämpfer bereits einige kleinere Erfolge gegen die IS-Milizen verzeichnen können. Doch die geplante Frühjahrsoffensive erfordert nun, wie die "NYT" schreibt, einen großen Planungs- und Trainingsaufwand. Es sollen mehr als 20.000 Soldaten über drei Monate ausgebildet werden. Die Zeitung zitiert hohe US-Militärs, die auf die Schwierigkeiten dabei hinweisen.
Offen ist demnach, ob möglicherweise US-Bodentruppen an der Offensive teilnehmen werden. Bisher hatte Obama den Einsatz von Bodentruppen ausgeschlossen. Geplant ist in jedem Fall, dass amerikanische Militärs die Ausbildung der irakischen Einheiten übernehmen. Zudem wird das US-Militär sich personell in der Region neu aufstellen, schreibt die "NYT", um die geplante Großoffensive zu begleiten.
Kanadische Kampfjets zum ersten Mal im Einsatz
Die USA und zahlreiche verbündete Staaten unterstützen den Anti-IS-Kampf seit Monaten mit Luftschlägen. Erstmals haben nun auch kanadische Kampfflugzeuge Luftangriffe auf die Extremistenmiliz im Irak geflogen. Zwei CF-18-Jets hätten IS-Ziele in der Nähe der Stadt Falludscha rund 70 Kilometer westlich von Bagdad bombardiert, teilte Verteidigungsminister Rob Nicholson am Sonntag mit. Sie seien nach vier Stunden sicher zu ihrem Stützpunkt zurückgekehrt.
Die konservative Regierung hatte Anfang Oktober angekündigt sich an den Luftangriffen gegen die Islamisten zu beteiligen. Anschließend waren zwei Soldaten bei Angriffen von einheimischen Islamisten in Kanada getötet worden. Dabei soll es sich der Polizei zufolge um Taten von Einzeltätern handeln, die kürzlich zum Islam konvertiert seien und unabhängig voneinander handelten.