

Kirkuk - Ihre Gefangenschaft dauerte mehrere Monate: Rund 350 Jesiden sind im Nordirak vom "Islamischen Staat" (IS) freigelassen worden. Laut der Agentur AP waren es mindestens 200 Menschen. Dabei handelte es sich überwiegend um alte und kranke Menschen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters von der Ankunft in Kirkuk am Samstag berichtete. Auch einige schwer kranke Kinder seien darunter gewesen.
"Diese Männer und Frauen waren Gefangene in Mosul", sagte Khodr Domli, ein jesidischer Menschenrechtsaktivist, der Agentur AFP. Eine ältere Frau berichtete laut der BBC von der Furcht, exekutiert zu werden, als die Militanten sie und die anderen zu Bussen beordert hatten. Stattdessen waren sie zu einem Ort gebracht worden, der zwischen dem von der IS kontrollierten Hawija und der kurdischen Stadt Kirkuk liegt.
Fast alle Freigelassenen seien gesundheitlich schwer angeschlagen, sagte Shirko Fatih, ein Kommandeur der kurdischen Truppen. Sie seien verwahrlost und viele hätten Spuren von Misshandlung. Vermutlich seien die Gefangenen freigelassen worden, weil sie zur Last für die IS-Kämpfer geworden seien sagte Fatih. "Wahrscheinlich wurde es zu teuer, sie zu versorgen."
Die IS-Miliz hatte im Sommer Tausende Angehörige der religiösen Minderheit getötet oder gefangen genommen und versklavt. Kurdische Truppen konnten im vergangenen Monat die IS-Kämpfer zurückdrängen und die Belagerung des Sindschar-Gebirges durchbrechen, wo Tausende Jesiden auf der Flucht monatelang festsaßen.
Allerdings sind immer noch viele Jesiden-Gebiete unter Kontrolle der IS-Miliz, die große Teile des Irak und Syriens unter ihre Gewalt gebracht und dort ein Kalifat ausgerufen hat.
Auch am Wochenende meldeten die USA neue Luftangriffe auf Stellungen des IS in beiden Staaten. Allein bis Samstagmorgen seien innerhalb von 24 Stunden 29 Ziele angegriffen worden, darunter Gefechtsstellungen und Panzer.
Japans Ministerpräsident Shinzo Abe kündigte zum Auftakt einer Nahost-Reise in Kairo 200 Millionen Dollar an nicht militärischen Hilfen für die Staaten in der Region an, die sich am Kampf gegen den IS beteiligen. Das Geld könne für den Aufbau der Infrastruktur eingesetzt werden.
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Kurdische Sicherheitskräfte nahe Kirkuk heben einen älteren Mann im Rollstuhl von einem Fahrzeug: Die Extremistenmiliz "Islamischer Staat" hat im Nordirak mehrere Hundert Jesiden freigelassen.
Noch ist zwar unklar, warum sie gehen durften: Ein Grund aber könnte sein, dass es sich vor allem um ältere und kranke Gefangene handelte, wie diese Frau, die auf den Weitertransport wartet.
Auch einige schwer kranke Kinder sollen unter den Befreiten sein. Auf den bisher verfügbaren Bildern sind jedoch keine Kinder zu sehen.
"Diese Männer und Frauen waren Gefangene in Mosul", sagte Khodr Domli, ein jesidischer Menschenrechtsaktivist, der Agentur AFP. Sie waren zu einem Ort gebracht worden, der zwischen dem von der IS kontrollierten Hawija und der kurdischen Stadt Kirkuk liegt.
Eine ältere Frau berichtete laut der BBC von der Furcht, exekutiert zu werden, als die Militanten sie und die anderen zu Bussen beordert hatten. Stattdessen waren sie zu einem Ort gebracht worden, der zwischen dem von der IS kontrollierten Hawija und der kurdischen Stadt Kirkuk liegt.
Medizinische Behandlung der Befreiten: Fast alle Freigelassenen seien gesundheitlich schwer angeschlagen, sagte Shirko Fatih, ein Kommandeur der kurdischen Truppen.
Sie seien verwahrlost und viele hätten Spuren von Misshandlung.
Vermutlich seien die Gefangenen freigelassen worden, weil sie zur Last für die IS-Kämpfer geworden seien sagte Fatih. "Wahrscheinlich wurde es zu teuer, sie zu versorgen."
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