Nordirak Kanadische Soldaten liefern sich Gefecht mit IS-Kämpfern

Kanadische Truppen (beim Abflug Richtung Irak im Oktober): Schusswechsel mit dem IS
Foto: REUTERS/ Canadian Armed ForcesOttawa - Erstmals haben sich westliche Truppen im Irak am Boden ein Gefecht mit Kämpfern der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) geliefert. Wie Brigadegeneral Michael Rouleau bestätigt, hätten in der vergangenen Woche kanadische Soldaten im Nordirak den Beschuss durch den IS erwidert.
Die kanadischen Spezialkräfte sollen eigentlich das irakische Militär und die kurdischen Peschmerga trainieren und beraten. Sie hätten sich an der Front befunden, um gemeinsam mit den Irakern eine Operation gegen die Dschihadisten zu planen. Während des Besuchs seien sie mit Mörsergranaten und Maschinengewehren beschossen worden. Kanadische Scharfschützen haben die Angreifer daraufhin "neutralisiert", sagte Rouleau vor Journalisten in Ottawa. Es habe keine Opfer auf kanadischer Seite gegeben.
"Es ist das erste Mal, dass so etwas seit unserer Ankunft passiert ist", sagte Rouleau. "Unsere Reaktion erfolgte in völliger Übereinstimmung mit unserem Recht auf Selbstverteidigung."
Kanadische Mission läuft im April aus
Kanada hat 69 Soldaten einer Sondereinheit in den Irak entsandt. Rouleau sagte, dass 80 Prozent der Ausbildung irakischer Truppen hinter der Front stattfinde und nur 20 Prozent im Kampfgebiet.
Zudem beteiligt sich Ottawa mit sechs CF-18-Kampfjets, einem Tankflugzeug und zwei Überwachungsflugzeugen an der Anti-IS-Koalition. 600 Angehörige der Luftwaffe wurden dafür in die Region verlegt. Bereits 13 Mal haben kanadische Truppen nach Angaben Rouleaus IS-Ziele am Boden identifiziert, die daraufhin aus der Luft bombardiert wurden.
Das Mandat für die kanadische Mission im Irak läuft im April aus. Bis dahin muss das Parlament über eine Fortsetzung des Einsatzes entscheiden. Eigentlich hatte die Regierung den Abgeordneten zugesagt, dass die kanadischen Bodensoldaten sich nicht direkt am Kampf gegen den IS beteiligen würden.