Angriffe im Westjordanland Arabische Attentäter stechen Israelinnen nieder

Arabische Angreifer haben innerhalb weniger Stunden zwei Frauen in jüdischen Siedlungen niedergestochen. Eine sechsfache Mutter wurde getötet, eine Schwangere erlitt Schnittwunden.
Trauerfeier für Dafna Meir: Messerangriff im Hauseingang

Trauerfeier für Dafna Meir: Messerangriff im Hauseingang

Foto: Abir Sultan/ dpa

Erstmals seit Beginn der Angriffsserie gegen jüdische Israelis vor drei Monaten ist ein Anschlag inmitten einer israelischen Siedlung im besetzten Westjordanland verübt worden. Ein arabischer Angreifer erstach am Sonntagabend die sechsfache Mutter Dafna Meir, als diese den Mann daran hinderte, in ihr Haus einzudringen. Dort hielten sich drei ihrer Kinder auf.

Der Tatort Otniel ist eine isolierte Siedlung im Hügelland südlich von Hebron. Der Angreifer flüchtete. Mit Straßensperren und Razzien in den umliegenden palästinensischen Ortschaften fahnden israelische Sicherheitskräfte nach dem Mann.

Weil die Möglichkeit bestand, dass der Täter in der Siedlung arbeitet, wurden am Montag alle palästinensischen Beschäftigten aus den israelischen Ortschaften im südlichen Westjordanland ausgeschlossen. Dies betraf mehrere Tausend Palästinenser. Im Siedlungsblock Gusch Ezion erfolgte die Anordnung erst später. Soldaten forderten dort die anwesenden Palästinenser auf, die Siedlungen zu räumen.

Angriff auf Schwangere

Ein zweiter Angriff ereignete sich am Montag auf offener Straße in der Siedlung Tekoa nahe Bethlehem. Eine schwangere 30-Jährige erlitt schwere Verletzungen, der 17-jährige palästinensische Täter wurde vom Wachpersonal angeschossen und wird nun in einer israelischen Klinik in Jerusalem behandelt. Das ungeborene Kind blieb unverletzt.

An der Trauerfeier für Dafna Meir nahmen am Montag Hunderte Menschen in Jerusalem teil, darunter Politiker und bewaffnete Siedler.

Seit Anfang Oktober wurden bei mit Messern, Autos oder Schusswaffen verübten Angriffen von Palästinensern 24 Israelis und ein US-Bürger getötet. Im gleichen Zeitraum wurden bei solchen Attacken und bei Protestaktionen 155 Palästinenser getötet. Etwa zwei Drittel von ihnen waren erwiesene oder mutmaßliche Attentäter. Die anderen starben bei Zusammenstößen von Demonstranten mit israelischer Polizei oder Armee.

syd/AFP/Reuters
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