Israel
Palästinenser liefern sich Straßenschlacht mit Polizei
Steine gegen Soldaten: Hunderte Palästinenser haben sich nahe Jerusalem eine Straßenschlacht mit der israelischen Armee geliefert. Sie waren nicht zum Freitagsgebet auf den Tempelberg vorgelassen worden.
Jerusalem - Es erinnert an die Anfänge der zweiten Intifada, als palästinensische Jugendliche Steine werfend gegen die israelische Armee zogen. Auslöser der Rebellion war damals der Besuch des damaligen israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon auf dem Tempelberg.
Auch jetzt war die Lage am Tempelberg Auslöser der Unruhen. Am Checkpoint Kalandia im Westjordanland war den Palästinensern der Zugang nach Jerusalem verwehrt worden, wo sie in der al-Aksa-Moschee am Freitagsgebet teilnehmen wollten. Augenzeugen berichten, die aufgebrachte Menge habe israelische Soldaten mit Steinen beworfen, worauf diese die Attacke mit Tränengas bekämpften. Ein Palästinenser sei durch eine Gasgranate am Kopf verletzt worden, hieß es.
Am ersten Freitag des Fastenmonats Ramadan hatte Israel nur Männern über 50 und Frauen über 45 Jahren gestattet, am Gebet in der Moschee teilzunehmen. Insgesamt nahmen etwa 90.000 Menschen an den religiösen Feiern teil, wie die Polizei mitteilte.
Polizeisprecher Micky Rosenfeld gab an, alles sei ruhig verlaufen, Zwischenfälle habe es lediglich an der Straßensperre Kalandia auf dem Weg nach Ramallah gegeben. Laut Rosenfeld wurde jedoch niemand verletzt. Die israelische Polizei hatte mit 3000 Sicherheitskräften ihre Präsenz in Jerusalem zu dem Gebet deutlich verstärkt.