Israel Raketenabwehr-Chef wegen Sicherheitsverstößen gefeuert

Der Chef der israelischen Raketenabwehr ist entlassen worden: Er soll streng geheime Informationen auf seinem Privatrechner gespeichert haben.

Jair Ramati, Chef der israelischen Raketenabwehr, ist überraschend seines Postens enthoben worden. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums kann er wegen "schwerwiegender Sicherheitsverstöße" nicht im Amt bleiben. Ramati habe streng geheime Informationen auf seinem Privatcomputer gespeichert, berichtete der israelische Rundfunk.

Das Verteidigungsministerium lobte in einem Statement Ramatis bisherige Arbeit - der 61-Jährige galt als hoch angesehen.

In seinen vier Jahren im Amt war Ramati unter anderem für Israels mehrstufige Raketenabwehr zuständig. Dazu gehören Systeme wie "Arrow" (Pfeil), "Iron Dome" (Eisenkuppel) und "David's Sling" (Schleuder Davids).

Das System "Iron Dome", das unter Ramatis Führung in Betrieb genommen wurde, hat nach israelischen sowie nach US-Angaben eine neunzigprozentige Erfolgsquote beim Abschuss von Raketen, die aus dem Gazastreifen abgefeuert werden.

Israel hat verstärkt seit dem Libanonkrieg im Jahr 2006 in seine Raketenabwehr investiert - damals hatte die Hisbollah Raketen abgefeuert. Israel will sich mit der Technik auch gegen Iran und einen möglichen bewaffneten Konflikt mit dem Erzfeind wappnen. US-Konzerne haben Hunderte Millionen Dollar für den Aufbau der israelischen Raketenabwehrsysteme gegeben.

anr/dpa/Reuters
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten