Israel Soldatin in Tel Aviv mit Schraubenzieher angegriffen

In Tel Aviv ist eine Soldatin laut Berichten mit einem Schraubenzieher attackiert worden. Kurz zuvor hatte ein palästinensischer Jugendlicher einen jüdischen Seminarschüler niedergestochen. Beide Opfer wurden schwer verletzt.

Eine Soldatin der israelischen Armee ist laut Medienberichten in Tel Aviv mit einem Schraubenzieher angegriffen und schwer verletzt worden. "Haaretz" berichtet online , der Täter habe zunächst versucht zu fliehen. Doch Sicherheitskräfte hätten auf ihn geschossen und ihn festgenommen.

Die Nachrichtenseite "Times of Israel" berichtet  hingegen im Liveblog, der Angreifer habe die Waffe der Soldatin genommen und sei geflohen. Die Lage ist zunächst unklar: Auf Twitter kursieren Bilder, auf denen ein Palästinenser verhaftet wird.

Am Tatort sei es zu Tumulten gekommen, berichtet die "Times of Israel": Dutzende Krankenwagen und Polizeiwagen seien vor Ort, Polizisten versuchten, die Situation unter Kontrolle zu bekommen, heißt es.

Zuvor war es bereits in Jerusalem zu einem Zwischenfall gekommen: An einer Straßenbahnhaltestelle vor der Landeszentrale der israelischen Polizei in Jerusalem griff ein palästinensischer Jugendlicher einen ultraorthodoxen Juden an und verletzte ihn schwer. Es war die vierte Messerattacke innerhalb von 24 Stunden.

Der Täter wurde anschließend von Sicherheitskräften festgenommen, bestätigte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Ein weiterer Israeli erlitt leichte Verletzungen, als er den Attentäter überwältigte. Das Opfer ist 25 Jahre alt und ein Seminarschüler.

Am Mittwoch waren bei ähnlichen Angriffen in Israel drei Israelis verletzt und ein palästinensischer Attentäter erschossen worden. Seit einer Woche wurden bei Angriffen in der Stadt und durch Schüsse aus einem fahrenden Auto im Westjordanland vier Menschen getötet, zwei Palästinenser starben bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu wies sein Kabinett und Abgeordnete an, den Tempelberg in Jerusalem zu meiden. Dort ist es zuletzt immer wieder zu Krawallen zwischen Israelis und Palästinensern gekommen. Angesichts der neuen Gewalt hatte Netanyahu die für Donnerstag geplanten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen in Berlin abgesagt.

vek
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