Angst vor Iran Israel und USA üben gemeinsam Raketenabwehr

Abwehr in der Luft: Erst vor wenigen Tagen schoss Israel eine Drohne der Hisbollah ab
Foto: REUTERS/ IDFTel Aviv - An der Übung mit dem Namen "Austere Challenge 12" ("Ernste Herausforderung 12") nehmen rund tausend israelische Soldaten teil sowie etwa tausend US-Soldaten, die in den vergangenen Tagen in Israel eingetroffen sind. Weitere 2500 amerikanische Soldaten außerhalb Israels werden eingebunden. Am Sonntag hat die größte Luftabwehrübung begonnen, die die Streitkräfte beider Länder bisher zusammen abgehalten hätten, erklärte die israelische Armee.
Bei dem Manöver, das mehrere Wochen dauern soll, werden eine ganze Reihe von Bedrohungsszenarien für Israel nachgestellt, dem wichtigsten Verbündeten der USA im Nahen Osten. Unter anderem werden verschiedene Luftverteidigungssysteme der beiden Staaten gegen Raketen getestet, wie die Raketenabwehrsysteme Iron Dome, Arrow 2 und Patriot. Israel wird laut General Nitsan Nuriel ein neues System namens Davids Schleuder einsetzen, das Raketen mit einer Reichweite von 40 bis 300 Kilometern abfangen kann. Nach Berichten israelischer Medien sollte zudem ein US-Marineschiff mit dem Abwehrsystem Aegis vor Haifa vor Anker gehen.
Israel wurde aus dem Gazastreifen wiederholt mit kleineren Raketen beschossen und liegt zudem in Reichweite syrischer Raketen, über die auch die schiitischen Hisbollah-Milizen in Libanon verfügen. Am meisten fürchtet Israel aber Iran, dessen Trägerraketen ebenfalls Israel erreichen können. Der Westen verdächtigt Teheran, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms Atomwaffen zu entwickeln. Iran und seine Verbündeten haben Israel wiederholt mit Raketenbeschuss gedroht, sollte es iranische Atomanlagen angreifen.
Am Wochenende hatte die "New York Times" berichtet, Washington werde mit Iran direkt über das Nuklearprogramm sprechen.Das israelische Militär wies darauf hin, dass das Manöver schon seit mehr als zwei Jahren geplant worden sei und keine Reaktion auf aktuelle Entwicklungen in der Region darstelle. Das ursprünglich für April angesetzte Manöver war allerdings auf Bitte Israels verschoben worden. Gründe wurden dafür keine genannt.
Israelische Rettungskräfte hielten am Sonntag eine landesweite Katastrophenschutzübung ab. Dabei wurden Reaktionen auf ein schweres Erdbeben trainiert. Am Vormittag wurden die Sendungen von Fernsehen und Radio für Ansagen zu der Übung unterbrochen. Es wurden Notfallsituationen mit tausenden von Toten simuliert. Israel gehört zu einer sehr von Erdbeben gefährdeten Region.