Nahost-Konflikt Israel untersucht Tod eines Soldaten im Grenzgebiet

Drei Jahre lang ist an der Grenze zum Libanon kein solcher Zwischenfall passiert - nun ist am Sonntag ein Soldat erschossen worden. Israel untersucht den Vorfall - und reagiert: Zwei libanesische Soldaten wurden im Grenzgebiet angeschossen.

Jerusalem - Nach dem Tod eines Soldaten an der Grenze zum Libanon untersucht Israel die Hintergründe für den Zwischenfall. Zum erstem Mal seit mehr als drei Jahren war am Sonntagabend ein israelischer Soldat im Grenzgebiet erschossen worden. Aus Armeekreisen verlautete, man gehe von der Einzeltat eines libanesischen Scharfschützen aus.

Israelische Medien berichteten, es sei noch unklar, warum der israelische Soldat abends allein in einem Fahrzeug an der Grenze unterwegs war. Er sei am Sonntagabend bei Rosch Hanikra durch Schüsse eines libanesischen Soldaten verwundet worden, teilte die Armee mit. Das Nachrichtenportal Ynet berichtete unter Berufung auf Armeekreise über "sechs oder sieben Schüsse", die auf das Auto abgefeuert worden seien. Der Soldat sei später in einem Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.

Die israelische Armee legte nach eigenen Angaben bei der Uno-Mission im Libanon (Unifil) Protest gegen die "skandalöse Verletzung der Souveränität Israels" ein. Die Einsatzbereitschaft der israelischen Streitkräfte entlang der Grenze sei zudem erhöht worden. "Wir werden keine Aggression gegen den Staat Israel dulden und behalten uns das Recht auf Selbstverteidigung vor." Von libanesischer Seite wurde der Vorfall zunächst nicht bestätigt.

Nur wenige Stunden später machte Israel offenbar von dem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch: Laut Angaben der Armee wurde auf zwei libanesische Soldaten geschossen. Armee-Sprecherin Libby Weiss sagte, die Schießerei habe sich in der Nacht zum Montag ereignet. Man habe zuvor "verdächtige Bewegungen" an der Grenze identifiziert, und zwar in der Nähe der Stelle, an der der israelische Soldat erschossen worden war. Über den Zustand der beiden libanesischen Soldaten machte Weiss keine Angaben.

vek/dpa/AFP
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