Wutausbrüche und Alkohol Schwere Vorwürfe gegen Israels First Lady

Ehepaar Netanyahu: Wiederholte Beschwerden von Mitarbeitern
Foto: POOL/ ReutersTel Aviv - Wieder einmal macht Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu in der Öffentlichkeit ein breites Kreuz. Mit deutlichen Worten verteidigt er seine Frau gegen Vorwürfe früherer Angestellter. "Die Hetze gegen meine Ehefrau Sara ist ein neuer Tiefpunkt im Benehmen der Medien, die versuchen, mich zu treffen", hieß es am Montag in einer Stellungnahme Netanyahus.
Israelische Medien hatten am Sonntag ausführlich über Beschwerden ehemaliger Mitarbeiter im Haushalt Netanyahu berichtet. Einer der Angestellten gab an, die First Lady habe ihre Untergebenen mit Wutausbrüchen und übertriebenen Wünschen tyrannisiert. Besonders unter Alkoholeinfluss sei ihr Verhalten unerträglich gewesen.
Netanyahu erklärte dazu, das einzige Ziel der Vorwürfe sei es, seine Regierung bei den Wahlen am 17. März zu stürzen. Sachliche Kritik an seiner Politik sei willkommen, aber: "Lassen Sie meine Familie in Ruhe."
Der ehemalige Hausmeister Meni Naftali hat bereits Klage gegen seine früheren Arbeitgeber eingereicht. Das Arbeitsgericht in Jerusalem hat sich jedoch bereit erklärt, den Prozess bis eine Woche nach den Parlamentswahlen zu verschieben.
Die Israelis lieben ihre First Lady nicht
Es gab schon früher ähnliche Klagen von Angestellten gegen Sara Netanyahu. Die blonde und stets adrett gekleidete Psychologin und ehemalige Stewardess ist in Israel nicht sehr beliebt.
Bereits während Netanyahus erster Amtszeit vor 15 Jahren berichtete eine Angestellte, die Politikergattin habe sie bei einem Wutanfall mit einem Schuh beworfen. 2011 berichteten israelische Medien von ihrer Vorliebe, ihre Kleidung während Reisen mit ihrem Mann in Luxushotels chemisch reinigen zu lassen. Im selben Jahr entließ die Familie die Pflegerin von Sara Netanyahus betagtem Vater. Presseberichten zufolge sollen auch in diesem Fall Wutausbrüche der First Lady eine Rolle gespielt haben. Vor Gericht hatten die Vorwürfe jedoch meist keinen Bestand.