"Arbeit, Brot, Freiheit" Tausende demonstrieren in Istanbul für Preissenkungen

Obwohl die Inflationsrate in der Türkei langsam sinkt, sind Lebensmittel und Güter für den täglichen Gebrauch immer noch teuer. Das hat tausende Türken in Istanbul erneut auf die Straße gerufen.
Demonstrantin in Istanbul

Demonstrantin in Istanbul

Foto: YASIN AKGUL/ AFP

Tausende Menschen haben in Istanbul gegen die steigenden Lebenshaltungskosten und die hohe Inflationsrate in der Türkei demonstriert. Es ist die zweite Demonstration innerhalb von knapp einer Woche. Zuvor gab es einen Protestmarsch in der türkischen Stadt Diyarbakir.

Seit August ist die türkische Wirtschaft in der Krise. Die Inflation erreichte im Oktober ein 15-Jahres-Hoch von 25,24 Prozent. Im November besserte sich der Wert zwar auf 21,62 Prozent, Güter für den alltäglichen Gebrauch sind in der Türkei aber weiterhin teuer. "Arbeit, Brot, Freiheit", riefen die Demonstranten und forderten eine dringende Preissenkung.

Initiator der Demo war der Gewerkschaftsbund KESK, in der Gewerkschaften für den öffentlichen Dienst zusammengeschlossen sind. Ein massives Polizeiaufgebot begleitete die Bewegung, für die Türken unter anderem aus den nordwestlichen Provinzen Edirne, Bursa und Yalova anreisten.

Stiller Protest gegen Erdogan

Bei der Demo gab es auch stillen Protest gegen den Regierungschef Recep Tayyip Erdogan. "Juni" prangte auf einigen der Plakaten, mit der einige der Demonstranten auf die Massenproteste gegen Erdogan im Jahr 2013 anspielten.

Zudem gab es während der Demo zahlreiche Anspielungen auf die Bewegung der "Gelben Westen" in Frankreich, die sich als Protest gegen hohe Treibstoffpreise formiert hatte.

Bereits vor knapp einer Woche hatte die KESK zu einer Demo gegen die hohen Lebenshaltungskosten in der südosttürkischen Stadt Diyarbakir mit mehreren tausend Teilnehmern aufgerufen. Hintergrund der Krise ist der dramatische Kursverfall der türkischen Lira. Die Währung hat binnen einem Jahr mehr als 40 Prozent ihres Werts im Verhältnis zum Euro verloren.

mje/AFP
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