Italien Amato soll Koalition aus dem Schlamassel ziehen

Die italienische Mitte-Links-Koalition hat sich auf einen Nachfolger für den zurückgetretenen Ministerpräsidenten Massimo D'Alema geeinigt: Der bisherige Schatzminister Giuliano Amato soll jetzt den Regierungskarren aus dem Dreck ziehen.

Rom - Präsident Carlo Azeglio Ciampi will nach einer Reihe von Gesprächen mit Spitzenpolitikern noch am Freitag seine Entscheidung bekanntgeben. Amato könne auf eine klare Mehrheit im Parlament bauen, sagte der Fraktionschef der Demokraten der Linken im Abgeordnetenhaus, Fabio Mussi. D'Alema war am Mittwoch nach der Niederlage der Mitte-Links-Parteien bei den Regionalwahlen zurückgetreten.

Die Koalition sei in der Lage, eine politische und parlamentarische Mehrheit bis zum Ende der Legislaturperiode im April 2001 zu gewährleisten, sagte Mussi. Ciampi hatte die derzeitige Regierung aufgefordert, die Geschäfte vorerst kommissarisch weiterzuführen. Nun könnte er Amato mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragen, die bis zu den regulären Neuwahlen im April 2001 im Amt bliebe. Damit wäre auch ein für 21. Mai geplantes Referendum zur Reform des italienischen Wahlrechts gesichert. Alternativ könnte Ciampi das Parlament auflösen und damit vorgezogene Wahlen ansetzen. Das oppositionelle Mitte-Rechts-Bündnis unter Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi fordert vorgezogene Wahlen für den 18. Juni.

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