Rettungsschiff "Alan Kurdi" darf in italienischen Hafen einlaufen

Unter den Geretteten sind nach Angaben von Sea Eye zehn Kinder und eine schwangere Frau
Foto: Sally Hayden/SOPA Images via ZUMA Wire/dpaItalien hat dem deutschen Rettungsschiff "Alan Kurdi" erlaubt, mit 32 geretteten Migranten an Bord einen Hafen des Landes anzulaufen. Die Behörden hätten dem Schiff die Hafenstadt Pozzallo im Süden Siziliens zugewiesen, sagte der Vorsitzende der Organisation Sea-Eye, Gorden Isler. Man werde den Hafen bald erreichen und könne die Geretteten am Sonntagvormittag ausschiffen.
Die "Alan Kurdi" hatte die Menschen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag von einem überfüllten Kunststoffboot geborgen. Alle hatten angegeben, libysche Staatsbürger zu sein. Nach Angaben von Sea Eye befanden sich auch eine schwangere Frau sowie zehn Kinder unter den geretteten Menschen.
❗️BREAKING
— sea-eye (@seaeyeorg) December 28, 2019
Wir haben einen sicheren Hafen!
Gerade erreicht uns die Nachricht, dass unsere #ALANKURDI die 32 Geretteten in #Pozzallo in Sicherheit bringen wird.
Das unwürdige Ausharren wäre vermeidbar, wenn Europa sich endlich auf einen vorhersehbaren Mechanismus einigen würde. pic.twitter.com/fkl1EN3J5y
In der Vergangenheit hatten private Rettungsschiffe auf dem Mittelmeer oft lange auf die Zuweisung eines Hafens warten müssen. Isler sagte: "Das freut uns natürlich außerordentlich, dass es dieses Mal etwas schneller gegangen ist."
Es scheine sich nun ein zügigerer Mechanismus einzustellen. "Das deutet darauf hin, dass sich 2020 das Retten von Menschen aus Lebensgefahr und das Verbringen an einen sicheren Ort wieder der Normalität annähern", sagte Isler weiter.
Die "Alan Kurdi" soll nun in Palermo eine neue Crew aufnehmen und Anfang Januar zum nächsten Einsatz aufbrechen.
Im Oktober hatten nach SPIEGEL-Informationen mehrere Boote der libyschen Küstenwache das Schiff bedroht. "Die Besatzung der libyschen Küstenwache hat Warnschüsse ins Wasser und in die Luft abgegeben. Für unsere Crew war das ein völliger Schock, es bestand Lebensgefahr", sagte Gorden Isler dem SPIEGEL.