Auslaufverbot "Sea Watch 3" muss in italienischem Hafen bleiben

Mit den im Mittelmeer geretteten Migranten durfte die "Sea Watch 3" erst nach langem Streit auf Sizilien anlegen. Nun halten die Behörden das Schiff dort fest.
"Sea Watch 3" im Hafen von Catania

"Sea Watch 3" im Hafen von Catania

Foto: ANTONIO PARRINELLO/ REUTERS

Erst durfte die Crew des Rettungsschiffs nicht anlegen, jetzt darf sie nicht mehr auslaufen: Ein Rettungsschiff der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch muss weiter im Hafen in Sizilien bleiben.

Die italienische Küstenwache gab dafür den niederländischen Behörden die Schuld. Diese hätten angeordnet, dass die "Sea-Watch 3" nicht ausfahren dürfe, hieß es. Es müsse erst weiter untersucht werden, ob das Schiff für längere Fahrten mit vielen Menschen geeignet sei.

Johannes Bayer, Vorsitzender von Sea-Watch, teilte zu den Bedenken mit : "Unser Schiff ist bereit und bestens ausgerüstet, um Menschen in Not zu helfen, aber wir sind kein schwimmendes Hotel." Würden die europäischen Regierungen die Aufnahme der Geretteten nicht immer lange hinauszögern, müsse das Schiff auch nicht für längere Fahrten ausgerüstet sein - selbst die Rettungsboote der niederländischen Seenotrettungsbehörde könnten das nicht gewährleisten.

Die "Sea-Watch 3" fährt unter niederländischer Flagge. Sie liegt seit Ende Januar im Hafen von Catania. Bis sich mehrere EU-Länder zur Aufnahme bereit erklärten, war das Schiff zuvor fast zwei Wochen mit 47 geretteten Menschen auf dem Meer unterwegs gewesen. Die hygienischen Zustände verschlechterten sich teils enorm. Die Besatzung des Schiffs berichtete von gesundheitlichen Problemen der Migranten.

Italiens populistische Regierung will privaten Rettungsschiffen generell das Anlegen in den Häfen des Landes verbieten und hatte bereits mehrere Schiffe auf dem Meer blockiert.

apr/dpa
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