Fall Khashoggi Washington verhängt Einreisesperren gegen 16 Saudi-Araber

Erinnerung in Istanbul an Jamal Khashoggi (Archivbild).
Foto: Huseyin Aldemir/ReutersVor fünf Monaten fror die US-Regierung ihre Vermögenswerte ein, nun belegte Washington 16 einstige Saudi-arabische Regierungsmitarbeiter mit weiteren Sanktionen: Sie und ihre Familien dürfen künftig nicht mehr in die USA einreisen. Die Aktion steht im Zusammenhang mit der Tötung des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi.
Das teilte das US-Außenministerium in Washington mit. Im November hatte das Finanzministerium bereits Strafen gegen diese 16 Personen und einen weiteren Betroffenen verhängt. US-Staatsbürger dürfen seitdem unter anderem keine Geschäfte mehr mit ihnen machen.
Der Regierungskritiker Khashoggi, der für die "Washington Post" arbeitete, hatte am 2. Oktober 2018 das Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul betreten, um Dokumente für seine Hochzeit abzuholen. Er tauchte nie wieder auf. Erst unter internationalem Druck gab Saudi-Arabien die Tötung des im Exil lebenden Khashoggi zu und leitete Ermittlungen ein.
Mysteriöse Entlassung
Der prominenteste Betroffene der US-Strafaktionen ist Saud bin Abdullah al-Kahtani. Er war zuständig für Medienangelegenheiten am Königshof und wurde in der Nacht gefeuert, in der Riad den Tod Khashoggis eingeräumt hatte. Al-Kahtani gilt als enger Vertrauter von Kronprinz Mohammed bin Salman, kurz "MbS".
Es gibt Hinweise, dass höchste Kreise Saudi-Arabiens um Thronfolger "MbS" den Mord Khashoggis veranlasst haben könnten oder zumindest davon wussten.
US-Präsident Donald Trump und seine Regierung hatten sich in der Debatte aber klar hinter die saudi-arabische Führung und den Kronprinzen gestellt - was in den USA wie international auf viel Kritik und Unverständnis stieß.