Sicherheitslage in Sanaa
Deutschland schließt Botschaft im Jemen
Erst die USA, dann Großbritannien, jetzt Deutschland: Das Auswärtige Amt hat seine Botschaft in Sanaa geschlossen. Alle Deutschen sind aufgerufen, den Jemen sofort zu verlassen.
Straßensperre vor deutscher Botschaft in Sanaa: Diplomaten sind abgezogen
Foto: MOHAMMED HUWAIS/ AFP
Berlin/Sanaa - "Wichtiger Hinweis: Die Botschaft ist bis auf weiteres geschlossen." Diese Nachricht prangt auf der Homepage der deutschen Vertretung im Jemen. Das Auswärtige Amt hat bestätigt, dass das Botschaftspersonal aus Sanaa abgezogen worden ist.
Das Ministerium rief alle Deutschen auf, den Jemen zu verlassen. Vor Reisen dorthin wird dringend gewarnt. Die Lage in dem arabischen Land sei ausgesprochen instabil.
Zuvor hatten bereits die USA, Großbritannien, Frankreich und Italien ihre Botschaften in Sanaa geschlossen und die Mitarbeiter in ihre Heimatländer zurückgeholt.
Der Jemen wird seit Jahren von Gewalt und schweren Unruhen erschüttert. Im September nahmen die Huthi-Milizionäre, eine Rebellenbewegung der zaiditischen Minderheit, die Hauptstadt ein. Seitdem weiteten sie ihre Kontrolle über das Land aus. Sie zwangen Präsident Abdrabuh Mansour Hadi zum Rücktritt und stellten ihn unter Hausarrest. Inzwischen haben die Huthis das Parlament aufgelöst und die Verfassung außer Kraft gesetzt.
Neben den Huthi-Rebellen fordern die Terrorgruppe al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) und Stammesverbände die Autorität des Staates heraus. Die Regierungstruppen haben die Kontrolle über Sanaa und den Großteil des Jemens längst verloren.