Machtwechsel im Jemen USA fliegen vorerst keine Drohnenangriffe gegen al-Qaida

Demonstration in Sanaa (Freitag): Anhänger der schiitischen Huthi-Rebellen
Foto: MOHAMMED HUWAIS/ AFPEinige Maßnahmen zur Terrorismusbekämpfung seien in dem arabischen Land zumindest vorübergehend auf Eis gelegt worden, sagten mehrere US-Regierungsvertreter. Der Einsatz sei regelrecht erstarrt. So würden vorerst keine Drohnenangriffe mehr gegen die Islamisten geflogen.
Andere Regierungsvertreter sagten, man wolle sich zunächst ein Bild der veränderten Lage machen. "Ich habe zu diesem Zeitpunkt keine Änderungen unserer Politik bekannt zu geben", sagte ein Regierungssprecher. Die USA wollten ihren Einsatz zur Terrorismusbekämpfung in Zusammenarbeit mit dem Jemen fortsetzen.
Der Machtkampf zwischen Jemens Regierung und den schiitischen Huthi-Rebellen hatte sich zuletzt deutlich zugespitzt. Die von Iran unterstützten Aufständischen übernahmen die Kontrolle über das Land. Präsident Abd-Rabbu Mansour Hadi und die Regierung traten am Donnerstag zurück.
Der Jemen ist auch Basis der al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP), die als radikalster Flügel der Extremistenorganisation gilt. Die Gruppe hat sich auch zum Anschlag auf das französische Satireblatt "Charlie Hebdo" bekannt. Das weltweit operierende Terrornetzwerk hat in den Bergen des Jemens einen seiner sichersten Rückzugsorte.
Die Huthi-Rebellen sind zwar Gegner des jemenitischen Arms der sunnitischen al-Qaida. Sie lehnen aber auch die USA ab. Das zeigte sich etwa am Freitag, als Tausende Menschen sich in der Hauptstadt Sanaa versammelten mit Plakaten, auf denen "Tod für Amerika, Tod für Israel" stand.
Am Samstag demonstrierten in Sanaa Tausende Menschen gegen die Rebellen. "Nieder mit der Huthi-Herrschaft", skandierte die Menge. Es handelte sich um die größte Kundgebung gegen die Miliz seit deren Einmarsch in Sanaa Ende September 2014.