Forderung von Joe Biden Trump soll brisantes Telefonat mit ukrainischem Präsidenten veröffentlichen

"Klare Korruption" - Joe Biden hat sich festgelegt, wie das Telefongespräch von Donald Trump mit Ukraines Präsident zu bewerten ist. Er verlangt: Das Weiße Haus soll eine Mitschrift herausgeben.
Donald Trump (Archivbild): "Die Bereitschaft des Präsidenten, seine Macht zu missbrauchen"

Donald Trump (Archivbild): "Die Bereitschaft des Präsidenten, seine Macht zu missbrauchen"

Foto: NICHOLAS KAMM/ AFP

Die Whistleblower-Affäre um US-Präsident Donald Trump und einen ausländischen Staatschef wird immer brisanter. Während das Weiße Haus den Skandal als Hysterie der Medien und des politischen Gegners abtut, verlangt genau dieser nun Klartext.

Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Joe Biden hat Trump aufgefordert, den Wortlaut des brisanten Gesprächs umgehend zu veröffentlichen.

Biden bezog sich am Freitag auf US-Medienberichte, wonach Trump am 25. Juli mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefonierte und diesen aufgefordert haben soll, kompromittierende Informationen über Bidens Sohn Hunter herauszugeben.

"Wenn diese Anschuldigungen wahr sind, dann kennt die Bereitschaft von Präsident Trump, seine Macht zu missbrauchen und unser Land zu demütigen, keine Grenzen", erklärte Biden. Der ehemalige US-Vizepräsident sprach von "klarer Korruption". Das Mindeste sei es, dass Trump "sofort die Mitschrift des betreffenden Anrufs veröffentlicht, damit das amerikanische Volk selbst urteilen kann".

Trump nannte den gegen ihn laut "Washington Post" von einem Geheimdienstmitarbeiter erhobenen Verdacht "lächerlich". Die Unterhaltung mit dem ausländischen Politiker, um die es gehe, sei nicht "heikel", sondern "völlig angemessen gewesen". Im Kurzbotschaftendienst Twitter sprach Trump von einer Attacke der "radikal-linken Demokraten".

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Das "Wall Street Journal" berichtete , Trump habe in dem betreffenden Telefonat "etwa acht Mal" versucht, Selenskyj auf die Aktivitäten von Hunter Biden anzusetzen, der während Bidens Amtszeit als US-Vizepräsident seit 2014 für eine ukrainische Gasfirma arbeitete. Zu diesem Zweck habe Trump Selenskyj aufgefordert, mit seinem Anwalt Rudy Giuliani zusammenzuarbeiten.

Laut "Washington Post"  sorgte der geschäftsführende Nationale Geheimdienstdirektor Joseph Maguire dafür, dass der Kongress nicht über den Inhalt des Telefonats informiert wurde. Die Demokraten im Kongress reagierten empört. Biden ist der Favorit bei den Demokraten für die Präsidentschaftskandidatur. Er könnte somit im November 2020 gegen Trump antreten.

jok/AFP
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